
Rundreise durch Südvietnam: Highlights in 3 Wochen
Vom Großstadtchaos in Ho Chi Minh City über die roten Sanddünen von Mui Ne bis zu den kühlen Kiefernwäldern im Hochland von Da Lat: Kaum eine Region in Südostasien vereint so viel Gegensätzliches auf so engem Raum wie der Süden Vietnams. Diese Rundreise führt dich in Nationalparks mit wilden Tieren, zu Wasserfällen, Märkten und versteckten Tempeln. Auf einer Bootstour durchs Mekong-Delta wird das Leben am Fluss spürbar, bis die Reise ihren Abschluss an Traumstränden und mit Tropenflair auf der Insel Phu Quoc bildet. Komm mit mir auf eine Reise voller Kontraste, Begegnungen und bleibender Erlebnisse.
Ich startete meine Reise in Ho Chi Minh City, wo Millionen knatternder Motorroller um die Wette rasen, der Geruch von Streetfood durch verwinkelte Gassen zieht und gläserne Hochhäuser in den Himmel wachsen. Ein paar Tage später tauschte ich das urbane Chaos gegen neblige Kiefernwälder und kühle Höhenluft: Dalat, die Stadt der Wasserfälle, lockt mit Hochlandromantik und weitläufigen Kaffeeplantagen.
Wer noch mehr Natur will, ist im Cat-Tien-Nationalpark richtig. Hier warten dichter Dschungel und das Brüllen der Gibbons und Krokodile, die im dichten Schilf auf Beute lauern. Und dann ist da noch das Mekong-Delta, ein Labyrinth aus Wasserstraßen, in dem im Morgengrauen schwimmende Märkte erwachen und das Leben seit Generationen im Takt des Flusses pulsiert. Drei Wochen lang durfte ich die Region kennenlernen und möchte dir hier meine persönlichen Südvietnam Highlights vorstellen, die garantiert Lust machen, sofort loszuziehen.
Tag 1 bis 3: Ho Chi Minh City – dein pulsierender Startpunkt
Fast jeder Trip in den Süden Vietnams startet hier: in Ho Chi Minh City, die viele immer noch bei ihrem alten Namen Saigon nennen. Laut, heiß, chaotisch und dabei so unglaublich lebendig, dass man gar nicht anders kann, als sich mitreißen zu lassen. Zwischen französischen Kolonialbauten, prächtigen Boulevards und chaotischen Gassen verstecken sich Streetfood-Stände, kleine Tempel und hippe Cafés. Abends heißt es: hoch hinaus auf eine der Rooftop-Bars wie Social Club, mit Blick über das Lichtermeer dieser niemals schlafenden Stadt.

Französische Kolonialhäuser sind ein Sinnbild für das Saigon vergangener Tage.
Erste Erkundung: Starte am besten mit einem Spaziergang durch District 1, dem alten Kolonialviertel. Hier findest du Sehenswürdigkeiten wie die Notre-Dame-Kathedrale, die aus roten Backsteinen gebaut wurde, die man extra aus Frankreich importiert hat. Gleich nebenan liegt das imposante Zentrale Postamt, ein Relikt aus der französischen Kolonialzeit, das bis heute funktioniert. Ein schönes Souvenir ist eine selbstgeschriebene Postkarte von hier.
Lege einen Zwischenstopp in einem Tempel ein: Nur ein paar Gassen weiter kannst du dich im Jade Emperor Pagoda kurz vom Großstadttrubel ausklinken. Der Duft von Räucherstäbchen, leise Gebete und überall filigrane Holzschnitzereien: hier tauchst du für einen Moment in eine andere Welt ein.
Wenn der Hunger kommt, solltest du unbedingt den Ben-Thanh-Markt besuchen. Klar, er ist ein wenig touristisch, aber ideal, um sich einmal quer durch die Südvietnam zu schlemmen: frisch frittierte Frühlingsrollen, Banh Mi (das beste gibt’s übrigens am unscheinbaren Stand Banh Mi Huynh Hoa, nur ein paar Minuten entfernt) und natürlich eine köstliche dampfende Schüssel Pho.
Probiere dort unbedingt einen Ca phe sua, starken vietnamesischen Kaffee mit süßer Kondensmilch und Eiswürfeln. Mein Tipp: The Workshop Coffee im District 1. Hier trifft guter Kaffee auf Industrie-Chic.

Die beste Aussicht auf Ho Chi Minh City hast du vom Saigon Skydeck aus.
Zum guten Überblick über die Stadt fahre hoch hinaus auf das Saigon Skydeck und genieße die herrliche Aussicht.
Tag 4 bis 6: Ans Meer und mehr in Mui Ne
Nach ein paar Tagen im Trubel von Ho Chi Minh City rief mich das Meer. Also stieg ich in den Van (17 Euro, gebucht bei 12go.asia) und fuhr rund drei Stunden Richtung Norden an die Küste. Mui Ne war für mich der perfekte Auftakt für den entspannten Teil meiner Südvietnam-Reise: ein kleiner Küstenort, in dem Fischerboote im seichten Wasser schaukeln, Surfer dem Wind hinterherjagen und sich der rote Sand bis an den Horizont zieht.
Am besten erkundet man Mui Ne auf zwei Rädern. Leih dir einen Motorroller oder ein Fahrrad und lass dich einfach treiben: durch die staubigen Gassen des Dorfes, vorbei an bunten Fischerbooten, und früh am Morgen zum kleinen Markt, der direkt im Zentrum von Mui Ne stattfindet. Hier decken sich Einheimische zwischen Sonnenaufgang und zehn Uhr mit dem frischen Fang des Tages ein.
Ein Muss in der Region ist ein Abstecher zu den berühmten Sanddünen, nur wenige Kilometer außerhalb von Mui Ne. Es gibt zwei Hauptgebiete: die Weißen Dünen und die Roten Dünen.
Die Weißen Dünen liegen etwas weiter außerhalb und wirken wie eine Art Mini-Sahara direkt am Ozean. Hier türmt sich der feine, helle Sand zu sanften Hügeln, die im Morgen- oder Abendlicht goldfarben schimmern. Wer Action mag, kann Sandboarden oder mietet sich ein Quad, um einmal quer durch die Dünen zu düsen. Action pur! Es geht aber natürlich auch zu Fuß, wenn du es etwas ruhiger magst.
Die Roten Dünen liegen näher an Mui Ne und sind vor allem bei Sonnenuntergang beliebt: Der Sand schimmert dann in allen Orangetönen, Kinder rutschen auf Plastiktüten die Hänge hinunter und Streetfood-Verkäufer bieten frische Kokosnüsse an.
Etwas gemächlicher, aber genauso lohnenswert: Ein Spaziergang durch den Fairy Spring, ein kleiner Bachlauf, der dich barfuß durch kniehohes, rötliches Wasser führt – vorbei an Sandsteinfelsen und Mini-Canyons bis zu einem kleinen Wasserfall.
Mui Ne gilt als Kite- und Windsurf-Hochburg Vietnams. Wer mag, bucht spontan eine Schnupperstunde bei einer der vielen Surfschulen direkt am Strand, z. B. bei Surfpoint.

Mui Ne bietet perfekte Bedingungen zum Kitesurfen.
Für ein entspanntes Mittagessen mit Meerblick empfehle ich das Lam Tong. Das Restaurant liegt direkt am Strand, mit unzähligen Tischen, die alle aufs Wasser ausgerichtet sind. Die Karte ist unkompliziert, vietnamesisch und lecker: gute Nudelgerichte und gegrillter Fisch mit Zitrone – dazu die üblichen vietnamesischen Klassiker. Einfach bestellen und die Füße in den Sand stecken.
Tag 6 bis 7: Am Ta Cu Berg zum großen Buddha
Nach zwei Tagen am Strand von Mui Ne überkam mich der Bewegungsdrang – und was passt da besser, als mal eben einen Berg zu erklimmen? Ich hatte von einem Tempel auf dem Ta Cu Mountain gehört, auf dem Vietnams größter liegender Buddha zu finden ist. Also Tour gebucht, raus aus der Badehose und ab ins grüne Hinterland!
Nach einer Stunde wackeliger Fahrt in einem alten Jeep kam ich am Berg an. Dort hat man zwei Optionen: Entweder man wandert – der Aufstieg dauert je nach Kondition 1,5 bis 2 Stunden durch dichten Wald, vorbei an kleinen Tempeln, uralten Bäumen und jeder Menge Geckos. Oder du entscheidest dich für die gemütlichere Variante und nimmst die Seilbahn, inklusive Panoramablick bis hinunter zum Meer. Du kannst es natürlich wie ich machen und nur eine Strecke wandern und eine mit der Seilbahn zurücklegen.
Oben gibt es mehrere kleine Pagoden, Tempel, Statuen und schattige Plätze zum Ausruhen. Für viele Vietnamesen ist Ta Cu ein wichtiger Pilgerort, besonders rund um buddhistische Feiertage. Dann steigen ganze Familien mit Picknick und Räucherstäbchen den Berg hoch. Ich war an diesem Morgen fast alleine auf der ganzen Anlage und bin nur etwa 20 Leuten begegnet.
Nach weiteren Anstiegen und zahlreichen Treppen lag er endlich vor mir: der riesige, strahlend weiße Thich Ca Nhap Niet Ban – ein liegender Buddha, der den Eintritt ins Nirvana symbolisiert. Mit seinen 59 Metern Länge und 18 Metern Höhe ist er der größte liegende Buddha Vietnams und wirkt inmitten des Dschungels noch imposanter.

Der größte liegende Buddha Vietnams.
Ich kann dir einen Abstecher nach Ta Cu wärmstens empfehlen, wenn du an der Südküste Vietnams unterwegs bist. Ich habe den Bergtrip mit einem privaten Transfer über Mui Ne Private Car gebucht, was super geklappt hat.
Der Eintritt in die Tempelanlage kostet Erwachsene 50.000 VND (etwa 1,60 Euro) pro Person, Kinder zahlen je 30.000 VND (etwa 1 Euro). Seilbahn: Erwachsene: 100.000 VND (3,20 Euro für Hin- und Rückfahrt), Kinder: 60.000 VND (etwa 2 Euro für Hin- und Rückfahrt, Stand April 2025).
Noch mehr spannende Vietnam-Tipps
Tag 7 bis 11: Auf zu neuen Höhen in Da Lat
Willkommen im Hochland! Du liebst gutes Essen, Kaffee und alte Architektur? Da Lat, auch „Stadt des ewigen Frühlings“ genannt, ist dafür einer der besten Orte in ganz Vietnam.
Da Lat liegt etwa 300 Kilometer nordöstlich von Ho-Chi-Minh-Stadt auf einer Höhe von rund 1.500 Metern. Die Franzosen haben hier einst ihre Sommerresidenzen gebaut, um der drückenden Hitze des Tieflandes zu entkommen. Noch heute zeugen breite Alleen und verschnörkelte Villen mit Hortensienbüschen von dieser Zeit.
Kaum eine vietnamesische Stadt hat so eine Dichte an Cafés wie Da Lat, was nicht verwunderlich ist, denn auf den umliegenden Plantagen wird Kaffee in großen Mengen angebaut und produziert. Außerhalb der Stadt findest du außerdem Kakaoplantagen, Erdbeerfelder, Weinberge und unzählige Bauernhöfe, die Da Lats Umgebung zu einem einzigen riesigen Garten machen.
Der Zentralmarkt von Da Lat

Auf dem Zentralmarkt von Da Lat herrscht reges Treiben.
Kein Wunder also, dass der Zentralmarkt das geschäftige Herz der Stadt ist: ein mehrstöckiges Labyrinth voller Obstberge, dampfender Garküchen und bunter Blumen. Auf der oberen Etage kochen Frauen schon früh morgens Schüsseln voller Suppen und andere lokale Spezialitäten, während unten Stände mit knackigem Obst und Gemüse überquellen.
Schlendere durch Gänge mit Kleidung und Souvenirs, kaufe duftende Blumen und probiere unbedingt die köstlichen Erdbeeren – die besten in ganz Vietnam, wie man mir versicherte. Wenn du ein Mitbringsel suchst, wirst du hier garantiert fündig: Da Lat ist berühmt für eingelegte Früchte, kandierten Ingwer, Kaffee und Artischockentee.
Spektakuläre Wasserfälle
Gestärkt von Kaffee geht es weiter. Rund um Da Lat finden sich einige der schönsten Wasserfälle Vietnams. Zu den bekanntesten zählen Datanla, Elephant und Pongour, und jeder hat seinen ganz eigenen Reiz. Viele Besucher kombinieren die drei auf einer organisierten Tagestour, aber wer Zeit hat, sollte sich ruhig mehr Zeit an jedem einzelnen Wasserfall nehmen.
- Der Datanla ist wohl der am leichtesten zugängliche Wasserfall nahe Da Lat und vor allem beliebt bei vietnamesischen Tagesausflüglern. Über gut ausgebaute Wege (oder mit der Rodelbahn!) kommst du direkt an die Fälle heran. Das Wasser stürzt hier über mehrere Kaskaden in ein natürliches Becken. Wer mehr Action mag, kann sich hier beim Canyoning beweisen.
- Etwa 30 Kilometer von Da Lat entfernt liegt der imposante Elephant-Wasserfall, der seinen Namen den Felsen verdankt, die an riesige Elefanten erinnern. Er ist wilder und ungezähmter als Datanla. Bei meinem Besuch war die Plattform am Wasserfall gesperrt, sodass ich ihn nur aus der Ferne bewundern konnte.
- Der Pongour gilt als einer der schönsten Wasserfälle Vietnams: breit, mehrstufig und von üppigem Grün eingerahmt. Besonders während der Regenzeit ergießt sich hier ein beeindruckender Wasservorhang über terrassenartige Felsen.
Hoch hinaus zur Linh-An-Pagode
Ein Stück außerhalb der Stadt, eingebettet in die grüne Hügellandschaft von Nam Ban, liegt die Linh-An-Pagode. Schon beim Ankommen wirst du von einer imposanten Drachen-Treppe begrüßt, die sich den Hügel hinauf windet. Das Highlight wartet oben: eine riesige, strahlend weiße Statue der Göttin der Barmherzigkeit (Lady Buddha), über 70 Meter hoch! Sie ragt majestätisch über Pinien und Kaffeeplantagen und ist eine der größten Lady-Buddha-Statuen Vietnams.
Du kannst sogar hinauf klettern und die wunderbare Aussicht genießen. Nebenan kannst du den Tempel besichtigen und durch den heiligen Garten spazieren, in dem sich viele weitere Statuen und Buddha Figuren befinden.
Tag 11 bis 12: Grünes Paradies im Cat Tien Nationalpark
Der Cat Tien Nationalpark erstreckt sich über zwei Provinzen im Südosten Vietnams und reicht bis ins zentrale Hochland. Naturfans erwartet hier ein riesiges grünes Paradies: über 70.000 Hektar dichter Regenwald, uralte Tung-Bäume, seltene Tierarten und eine Wildnis, wie man sie im Süden Vietnams aufgrund intensiver Landwirtschaft heute nur noch selten findet.

Cat Tien Nationalpark: Natur pur abseits der Touristenpfade.
Am Abend meiner Ankunft habe ich direkt eine Nachtsafari unternommen. Auf der Ladefläche eines offenen Trucks holpert man mit etwa 20 anderen Touristen über die schmalen Dschungelwege, während der Guide mit Fernglas und Taschenlampe nach den Bewohnern des Parks Ausschau hält. Leider war ein Teil der Gruppe sehr laut, was das ein oder andere Tier sicher verschreckt hat. Trotzdem sah ich einige Hirsche, Wildschweine und Stachelschweine im Dickicht.
Ein ganz besonderes Ziel und für mich das absolute Highlight im Park ist der Crocodile Lake (Bau Sau). Mitten im dichten Dschungel versteckt liegt dieser abgelegene See, in dem heute noch die seltenen Siam-Krokodile leben. Um dorthin zu kommen, wanderst du etwa fünf Kilometer durch den Wald. Am See selbst kannst du in einer einfachen Ranger-Station in der Hängematte oder Mehrbettzimmern übernachten, umgeben von nächtlichen Dschungelkonzert. Am frühen Morgen hatte ich Glück: Eines der Krokodile lag nahe des Ufers im Schilf auf der Lauer und ich konnte ein paar richtig tolle Fotos machen.


Einer der Stars im Park ist der über 400 Jahre alte Tung-Baum, der mit seinem sechs Meter hohen Wurzelwerk aussieht wie aus einem Fantasy Film. Es gibt außerdem geführte Trekkingtouren zu Affen- und Gibbon-Gruppen und eine Bootsfahrt auf dem Dong Nai River sollte nicht fehlen. Vom Wasser aus zeigt sich der Regenwald noch einmal von seiner ruhigen Seite. Entlang des Ufers leben Hirsche, Wildschweine und seltene Vogelarten wie die Weißflügelente.
Du kannst dir im Park auch ein Fahrrad ausleihen und auf eigene Faust losradeln. Gerade am Wochenende solltest du allerdings etwas Geduld mitbringen, denn dann ist es oft richtig voll und beim Ausleihen bildet sich schnell eine lange Schlange.
Der Cat Tien Nationalpark liegt ungefähr 150 Kilometer nordöstlich von Ho-Chi-Minh-Stadt. Mit dem Bus oder einem privaten Transfer bist du in 4 bis 5 Stunden dort – oder du startest entspannt von Da Lat aus, was genauso gut in der gleichen Zeit funktioniert. Ich selbst habe den Park mit einer organisierten Tour gemacht, bei der ich auf dem Rücksitz eines Motorrads von Da Lat durch das Hochland bis nach Cat Tien gedüst bin – eine meiner schönsten Etappen im Süden Vietnams.
Anzeige

Tag 12 bis 15: Streetfood schlemmen in Can Tho
Hier schlägt das Herz des Mekong-Deltas: Can Tho ist mit über einer Million Einwohnern wirtschaftliches, kulturelles und politisches Zentrum dieser Gegend. Die meisten Reisenden kommen, um die berühmten schwimmenden Märkte zu sehen. Aber aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen: Can Tho selbst lohnt sich für ein paar Tage länger. Die Stadt hat eine lebendige Studentenszene, köstliches Street Food an jeder Ecke und ein Zentrum, das man wunderbar zu Fuß erkunden kann.

Tor zum Mekong-Delta: Can Tho.
Rund um die Uferpromenade liegt der Markt Cho Can Tho, eine überdachte Halle voller Souvenirs – kitschig, oft überteuert, aber ein netter Stopp, wenn du noch Mitbringsel suchst. Abends kommt Can Tho so richtig in Schwung: Dann erwachen die Nachtmärkte zum Leben. Überall brutzelnde Garküchen, bunte Lichterketten und ein Gewusel, das man einfach erlebt haben muss.
Das Epizentrum ist die Phan Chu Trinh Street: Hier reiht sich ein Stand an den nächsten. Komm unbedingt mit Hunger und probiere dich durch: Pho (Nudelsuppe), Nem Nuong (herzhafte Fleischspieße) knusprige Banh Xeo (knusprige Pfannkuchen), Goi Cuon (vietnamesische Sommerrollen), Bun Rieu (Eine würzige Suppe mit Krabbenpaste, typisch für das Mekong Delta) und kleine Reiskuchen wie Banh Beo gehören zu den Klassikern. Für den süßen Abschluss gibt’s gegrillte Bananen oder frischen Zuckerrohrsaft.



Natürlich darf ein Ausflug zu den schwimmenden Märkten nicht fehlen. Cai Rang gilt als der größte und berühmteste Markt dieser Art. Schon früh am Morgen schieben sich Boote mit Bergen von Obst und Gemüse durch das Gewirr der Wasserwege. Dazwischen schlängeln sich kleinere Händlerboote, Touristenkähne und Boote, die Frühstück verkaufen. Wer all das erleben will, muss früh aufstehen: Ab 5 Uhr geht es los, zwischen 6 und 7 Uhr herrscht Hochbetrieb. Etwas ruhiger und authentischer ist der kleinere Markt Phong Dien, der mehr Alltag und weniger Touristentrubel bietet.
Das Wink Hotel hat moderne Zimmer mit viel Licht und bequemen Betten. Die Lage ist top: Du bist in ein paar Minuten an der Uferpromenade, den Nachtmärkten oder an einem der vielen Streetfood-Spots. Besonders praktisch: Im Erdgeschoss gibt’s eine coole Bar und einen Gemeinschaftsbereich zum Arbeiten oder Leute treffen. Auf dem Dach lädt ein Infinity Pool mit Aussicht auf den Fluss zur Erfrischung an heißen Tagen ein.
Zum Wink HotelTag 15 bis 18: Flusskreuzfahrt im Mekong-Delta
Einer meiner Höhepunkte auf meiner Reise durch den Süden von Vietnam war die Kreuzfahrt auf der Bassac 2 auf dem Mekong von Can Tho nach Cai Be und zurück in drei Tagen und zwei Nächten. Man schläft an Bord des Holzschiffes in einfachen, aber gemütlichen Kabinen. Auf dem Boot erlebt man hautnah, warum das Mekong-Delta oft als Herz Vietnams bezeichnet wird: Alles passiert auf dem Wasser, der Fluss ist die Lebensader einer ganzen Region.

An Bord der Basaac 2 geht es durch das Mekong-Delta.
Los ging es in Can Tho – an Bord eines traditionellen Holzboots, das gemächlich durchs Mekong-Delta gleitet. Am Ufer ziehen Reisfelder, Dörfer und Mangroven vorbei, zwischendurch gibt es kleine Landgänge. Besonders eindrücklich: eine Radtour über schmale Wege mitten durchs Grün.
In Cai Be wurde es dann wuselig – auf dem Markt, zwischen Fischständen und Garküchen, mischte ich mich unter die Einheimischen. Und dann landete ich plötzlich in einer kleinen Werkstatt, in der jahrhundertealtes Handwerk bis heute überlebt.
Was ich dort gesehen habe – und warum mich diese Begegnung mehr berührt hat als manches Tempelbild – liest du im Artikel zum Mekong-Delta.
Tag 18 bis 21: Ausspannen auf Insel Phu Quoc
In der letzten Woche wartete die südlichste Station meiner Reise: Die Insel Phu Quoc liegt im Golf von Thailand nahe der Grenze zu Kambodscha und war lange Zeit ein Geheimtipp für paradiesische Strände, Palmen und glasklares Wasser. Heute ist das Eiland einer der meistbesuchten Orte Vietnams mit allen seinen Vor- und Nachteilen.
Einerseits findest du hier luxuriöse Resorts, ein riesiges Casino und sogar eine nachgebaute, italienisch anmutende Retortenstadt mit Kolosseum und Piazza. Viele Reisende schimpfen deshalb, Phu Quoc sei zu touristisch, zugebaut, zu künstlich. Andere (und da zähle ich mich dazu) finden trotzdem: Man sollte der Insel eine Chance geben. Denn trotz allem gibt es sie noch: die Traumstrände, das satte Grün, kleine Fischerorte und ruhige Buchten, die du oft fast für dich allein hast.

Traumstrand auf Phu Quoc – Bai Sao.
Am schnellsten erreicht man Phu Quoc mit dem Flugzeug: Von Ho-Chi-Minh-Stadt, Hanoi oder Da Nang fliegen täglich mehrere Maschinen (u.a. von Vietnam Airlines) direkt zum Phu Quoc International Airport. Der Flughafen liegt nur etwa 10 Kilometer südlich von Duong Dong, dem Hauptort der Insel. Ein Taxi oder Shuttle bringt dich in 15–20 Minuten ins Zentrum.
Ebenso leicht kann man mit Bus (oder Transfer) und Fähre anreisen: Von Ho-Chi-Minh-Stadt oder Can Tho aus fährt man nach Ha Tien oder Rach Gia, zwei Hafenstädte am Festland. Von dort fahren mehrmals täglich Schnellboote und Fähren nach Phu Quoc. Die Überfahrt dauert je nach Abfahrtshafen zwischen 1,5 und 3 Stunden und kostet etwa 10-15 Euro. Das Ticket kannst du vorab online bei 12go.asia kaufen.



Abends lohnt sich ein Bummel über den Nachtmarkt von Phu Quoc - der perfekte Ort, um sich durch frische Meeresfrüchte zu probieren, die frisch auf dem Grill zubereitet werden.
Mein Lieblingsrestaurant auf Phu Quoc war jedoch Mi Te Artisan Noodles, eine charmante, liebevoll geführte Nudelbar. Hier werden Nudeln noch hausgemacht und kommen in der würzigen Brühe bestens zur Geltung. Verdammt lecker!
Zeit, die Insel zu erkunden. Am besten entdeckst du Phu Quoc auf eigene Faust mit dem Roller (oder mit der App Grab). So kommst du problemlos an abgelegene Strände, kannst eine der zahlreichen Pfefferplantagen besichtigen oder in den Stelzendörfern von Rach Vem mit Blick aufs türkisblaue Wasser Fisch essen.
Ein beliebter Ort an der Nordküste ist der Starfish Beach. Im seichten, glasklaren Wasser liegen hier zahllose rote Seesterne auf feinem, weißen Sand und wirken wie hingestreut für das perfekte Urlaubsfoto. Ganz wichtig: bitte nicht anfassen oder aus dem Wasser holen!
Wer sich für Geschichte interessiert, sollte das Coconut Prison besuchen. Hinter dem harmlosen Namen verbirgt sich eines der dunkelsten Kapitel der Insel: Während des Vietnamkriegs hielten die Südvietnamesen hier tausende Gefangene aus Nordvietnam unter katastrophalen Bedingungen fest. Heute ist das Gefängnis ein Mahnmal. In den rekonstruierten Baracken und winzigen Zellen erzählen Wachsfiguren und alte Fotos vom Leid der Gefangenen.
Natürlich findet man auch schöne Tempel auf der Insel. Die Ho Quoc Pagoda ist einer der größten und zugleich fotogensten Bauten auf Phu Quoc. Sie liegt etwas abgeschieden an einem sanften Hügel an der Ostküste, etwa 20 Kilometer südlich von Duong Dong. Die Anlage wurde erst 2012 erbaut, wirkt aber durch die traditionelle Architektur, die Drachenverzierungen und die kunstvollen Holzschnitzereien wie ein historischer Ort.
Ein Ort, der mir persönlich besonders gut gefallen hat, war die Phu Quoc Bee Farm im Süden der Insel. Vietnams erste ökologische Imkerei bietet kostenlose Führungen an, bei denen man alles über Bienen, Honigproduktion und nachhaltige Landwirtschaft lernt. Der anliegende Garten ist ein echtes Paradies und mit zahlreichen Kräutern und Heilpflanzen bepflanzt. Es gibt im kleinen Laden leckere Säfte zu probieren und natürlich Produkte wie Honig, Bienenwachskerzen oder plastikfreie Wachstücher zu kaufen.
Die Bee Farm liegt in Hamlet 2, Cua Can Commune, etwa 13 Kilometer nördlich von Duong Dong. Geöffnet ist sie täglich von 9:00 bis 17:00 Uhr.
Nach drei Wochen im Süden Vietnams bleibt vor allem eines hängen: dieses Gefühl von unglaublicher Vielfalt. Der Süden ist ein bunter Mix aus dichtem Dschungel, endlosen Stränden, schwimmenden Märkten, hektischen Stadtleben und stillen Tempeln – und mittendrin Menschen, die mich mit einem offenen Lächeln begrüßt und mir stolz ihr Land gezeigt haben. Jede Station war anders, jede Begegnung besonders. Genau das macht Südvietnam für mich zu einem Reiseziel, das noch lange nachwirkt und Lust macht, zukünftig noch mehr von diesem wunderbaren Land zu entdecken.
Rundreise durch Südvietnam: Die wichtigsten Stopps auf einer Karte
Inhalte von Google Maps
Anzeigen
Diese Reise wurde ermöglicht durch die freundliche Unterstützung von Vietnam Airlines.

Routen für Nord und Süd
Vietnam Rundreise – mit Rucksack, Roller und Reiselust
Du träumst von goldenen Reisterrassen, duftenden Garküchen und Sonnenuntergängen in der Halong-Bucht? Eine Rundreise zeigt dir Vietnam so, wie es wirklich ist: bunt, überraschend und voller Kontraste. Ideal für alle, die sich treiben lassen wollen – und trotzdem gerne einen Plan in der Tasche haben.

Die Natur im Land entdecken
Mekong-Delta: Vietnam ganz natürlich
Begleite uns auf einer unvergesslichen Reise durch das Mekong-Delta: Reisterrassen, ursprüngliche Natur und vor allem ganz viel Lokalgefühl! Inklusive Tipps für die legendären Floating Markets!

Der Norden Vietnams
Reiseroute und Tipps für 3 Wochen in Nordvietnam!
Begleite Biggi und Flo auf ihrer dreiwöchigen Rundreise durch das bezaubernde Vietnam, von Hoi An in Zentralvietnam bis in den Norden des Landes. Außerdem verraten wir dir alles Wichtige, was du für deine individuelle Vietnam-Reise wissen musst.
Ursprünglich veröffentlicht am 30.07.2025