
Meine Erfahrung mit EVA Air: Von München nach Taipeh
Auf vier Flügen zwischen München und Taipeh konnte ich die Business Class und die neue Premium Economy Class in der Boeing 787-9, auch bekannt als "Dreamliner", von EVA Air testen. Außerdem habe ich mir die Economy Class genauer angesehen. Hier ist mein Erfahrungsbericht nach insgesamt 33.000 Kilometern.
Mit Sicherheit Bestnoten für EVA Air
Mit EVA Air über Taipeh nach Asien
Die taiwanesische Boutique-Airline EVA Air gehört zur Evergreen Group, einem der größten Konzerne Asiens. Seit November 2022 fliegt EVA Air viermal pro Woche nonstop von München zum Taoyuan International Airport bei Taipeh von dort weiter zu acht Zielen in Japan wie Tokio, Osaka, Fukuoka, Okinawa und Sendai.
Darüber hinaus fliegt die Airline touristisch spannende Ziele wie Macau und Hongkong, Bangkok und Chiang Mai, Bali und Java sowie Hanoi, Ho Chi Minh City und Da Nang an. Da liegt für alle Asienfans ein Stopover in Taipeh nahe. 24 Stunden genügen, um einen guten Eindruck von der sympathischen Stadt zu gewinnen.
Himmlische Dreifaltigkeit: Die Buchungsklassen bei EVA Air
26 Sitze der Royal Laurel Class (so nennt EVA Air seine Business Class), 28 Sitze der neuen Premium Economy Class und 224 Sitze in der Economy Class bieten auf der Boeing 787-9 insgesamt 278 Passagieren Platz.
EVA Air Royal Laurel Class (Business Class)
Die Kabine der EVA Air Business Class im Dreamliner ist ausgesprochen hoch, obwohl auch im Mittelbereich Gepäckfächer angebracht wurden. Diese Overhead Compartments sind so groß, dass jeder Gast der Business Class locker zwei Trolleys verstauen könnte.
Auf Zapfluft aus den Triebwerken wird verzichtet, wodurch das Risiko aerotoxischer Beschwerden entfällt. Der Kabinendruck entspricht dem Luftdruck in einer Höhe von 1.600 Metern (6.000 Fuß), was Müdigkeit und Jetlag vorbeugt.
Das verspielte Mood Lighting lässt nachts am Kabinenhimmel die Sterne funkeln und soll die Anfälligkeit für Jetlag reduzieren. Bei mir hat das geklappt! Nach der Landung frühmorgens in Taipeh war ich ausgeschlafen und voller Energie.

Das Mood Lighting in der Business Class sorgt für entspannte Nächte an Bord.
Die 26 Sitze der EVA Air Business Class sind über 58 Zentimeter breit. Das ganze „Abteil“ misst von Gangseite bis Sichtblende gut 75 Zentimeter. Die Sitze haben einen Abstand von über 1,90 Meter und werden auf Knopfdruck zu einem 1,93 Meter langen, komplett flachen Bett. Eine Futon-Matratze und ein bequemer Pyjama bieten zusätzlichen Komfort. Weder meine Füße noch mein Kopf stoßen irgendwo an oder müssen verdreht in irgendwelche engen „Footwells“ gezirkelt werden.
Die 1-2-1-Anordnung der Sitze in der Business-Kabine ermöglicht jedem Gast direkten Zutritt zum Gang. Das ist wunderbar. Nichts ist mir mehr zuwider als nächtliche Kletterpartien über die Beine der Nachbarn. Ganz zu schweigen davon, selbst ständig „überstiegen" und wachgerempelt zu werden.
Beim Business-Class-Menü habe ich die Wahl zwischen Chinesisch, Japanisch und Western Cuisine. Kreiert wurde das Japanische Kyo-Kaiseki-Dinner über den Wolken vom japanischen Dreisternekoch Motokazu Nakamura. Er ist einer von sechs internationalen Küchenchefs, mit denen EVA Air kooperiert und in sechster Generation Chef des vor 180 Jahren gegründeten Traditions-Restaurants „Isshi Souden Nakamura“ in Kyoto. Nakamura hat es sich zur Aufgabe gemacht, Washoku, die originäre japanische Haute Cuisine, weltweit zu propagieren.
Als Japanfan läuft mir schon beim Lesen der Menükarte das Wasser im Mund zusammen. Es dauert nicht lange und das Essen wird serviert. Der Nakamura-Gaumenkitzler: In Reiswein marinierte Gänseleber mit geräucherter Auster in Sesamöl schmeckt zum Niederknien gut.
Nach diesen Schlemmereien, zwei Filmen und zwei Gläsern vom wunderbaren, auf Taiwan destillierten Kavalan Single Malt Whisky (mit einem herrlich exotischen Hauch von Mango und Kokos) stellt sich bei mir die nötige Bettschwere ein. Oder soll ich noch ein weiteres Glas Kavalan nehmen? Nur ein kleines noch, „XieXie!“. Dann die Sitzlehne nach hinten geklappt, in die Decke gekuschelt und eingeschlafen – störungsfrei und tief.
Wer nicht schlafen kann, behilft sich mit dem In-Flight-Entertainment-System von EVA Air. Gestochen scharf ist der 18-Zoll-HD-Touchscreen-Monitor (46 Zentimeter Bildschirmdiagonale), extrem gut sind die Noice-Cancelling-Kopfhörer. Die Filmauswahl jedoch könnte für meinen Geschmack etwas größer sein, was aktuelle europäische und amerikanische Filme angeht.
EVA Air Premium Economy Class
Wenige Wochen nach der Einführung der neuen Premium Economy Class sitze ich wieder in einem EVA Air-Dreamliner Richtung Taiwan. Erster Eindruck? Wow. Das ist eine neue Dimension.
Die neuen Sitze der EVA Air Premium Economy des Herstellers Safran sind mit rund 49 Zentimetern (19.5 inch) großzügig breit und in 2-3-2-Konfiguration zwischen den 26 Sitzen der Business Class (Royal Laurel) und der Holzklasse mit Platz für 224 Passagiere angesiedelt.
Die Abstände zwischen den Sitzreihen sind groß: 107 Zentimeter sorgen für deutlichen Freiraum. So kann ich meine Beine wirklich ausstrecken, ohne gegen irgendwelche Sitz-Gestänge oder die Rettungsweste unter dem Vordersitz zu stoßen.



Die 28 EVA Air Premium-Economy-Sitze lassen sich um knapp 20 Zentimeter nach hinten verstellen. Raffiniert ist die Cradle-Funktion: Die Sitzfläche verschiebt sich gleichzeitig mit der nach hinten kippenden Lehne nach vorn, so dass die Rückenlehne selbst nur maximal 15 Zentimeter in den Luftraum der Dame hinter mir wandert. In dieser Position kann ich sogar ans Schlafen denken. Üblicherweise schaffe ich das nur, wenn ich in der Business Class sitze beziehungsweise liege.
Vor mir glänzt ein offenbar akribisch gereinigter, absolut fingerfleckenfreier HD-Touchscreen mit 39 Zentimetern Diagonale. Mein Handy, das Ladekabel sowie die Brillen finden gerade so in zwei kleinen Fächern Platz. Das Tablet wandert nach Gebrauch ins Gepäckfach.
Was bietet mein Sitz sonst noch? Leseleuchte in der Kopfstütze, Halterung fürs Handy auf dem Klapptisch (der Sinn erschließt sich mir nicht, wenn man doch den XXL-Screen vor der Nase hat), dazu Anschlüsse für USB-A und USB-C. Kostenloses WLAN gibt es auch, sogar für die Gäste der Economy Class.

Genug Platz für Brille, Pass und Handy sowie Getränke und Snacks.
Wer Premium Eco oder Eco fliegt, aber unbedingt in eine Lounge will: Ab 32 Euro kann man sich drei Stunden Zugang zur „Plaza Premium Lounge“ kaufen, über Get your Guide ist das sogar günstiger als direkt gebucht.
EVA Air Economy Class: 2 x 23 Kilo Freigepäck
Die Economy Class-Kunden von EVA Air finden sich in Recaro-Sitzen wieder. Der Sitzabstand von knapp 80 Zentimetern bietet die für lange Flüge wichtige Beinfreiheit. 12 Zoll (30 Zentimeter) groß sind die HD-Touchscreens. Außergewöhnlich und sehr hervorzuheben ist, dass Passagiere der Economy Class ab dem Basic-Tarif zwei Gepäckstücke von jeweils bis zu 23 Kilogramm aufgeben dürfen. Spannend also für Golfer, Surfer oder Radsportler auf dem Weg nach Asien.
EVA Air Business Class Lounges „Infinity“ und „The Star“
Wer in Taipeh umsteigt, kann als Business-Kunde die Zeit aufs Angenehmste in zwei Lounges überbrücken: eine Kleinigkeit essen, einen Drink nehmen oder bei einem Powernap entspannen.
Beide Lounges habe ich mir ausführlich angesehen. Die Infinity Lounge ist originell designed mit elegant geschwungenen Wänden. Kulinarisch werden gute chinesische und westliche Gerichte angeboten. Vier geräumige Duschräume mit getrennten Nass- und Trockenbereichen stehen zur Verfügung. Sollte gerade kein Duschraum frei sein, bekommt man einen Pager. Dieser blinkt, sobald eine Dusche gereinigt und für den nächsten Gast vorbereitet ist.
Die meisten Sitzplätze sind mit Steckdosen ausgestattet, überall gibt es schnelles WLAN. Zugang haben Reisende der EVA Air Business Class (Royal Laurel bzw. Premium Laurel) und Gäste der Star Alliance First Class und Business Class.
Hell, luftig und deutlich größer ist die Lounge „The Star“ gegenüber. Verschiedene Sitzausführungen vom klassischen Sessel über Pods bis zu Ruhekabinen sorgen für Abwechslung und ermöglichen mir konzentriertes Arbeiten am Laptop. Originell ist der lange Konferenztisch. Etwas knapp sind die WC-Kapazitäten. Sechs Herrentoiletten erscheinen mir bei Vollbesetzung der Lounge als grenzwertig.
Eine Möglichkeit, mich umzuziehen (auf Kyushu warten schwüle 32 Grad), suche ich vergebens. Da bleibt nur etwas Hose-aus-Akrobatik auf einer der relativ engen, aber blitzblanken Toiletten.
Zugang zur Lounge „The Star“ haben Mitglieder einer Gold Card im Rahmen des EVA Air- Vielfliegerprogramms „Infinity MileageLands“ sowie Reisende mit „Star Alliance Gold“-Status, die auf Star Alliance-Flügen reisen. Kunden der Premium Economy Class, die keine der genannten Karten besitzen, haben keinen Zugang.
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Das solltest du über EVA Air wissen
Ist EVA Air ein Star Alliance Mitglied?
EVA Air ist seit 2013 Mitglied der Star Alliance. Wenn du am „Frequent Flyer“-Programm von Star Alliance teilnimmst, kannst du mit deinem nächsten Flug mit EVA Air wertvolle Meilen sammeln.
Ist EVA Air eine gute Airline?
EVA Air ist eine von nur zehn Fluggesellschaften weltweit, die von SKYTRAX eine zertifizierte 5-Sterne-Bewertung erhalten hat. Besonders gelobt werden die Qualität und Effizienz des Servicepersonals, die Sitzplätze und das Bordmenü.
Wie viel Aufgabegepäck ist bei EVA Air inklusive?
Bei allen Buchungsklassen für Langstreckenflüge sind zwei aufgegebene Gepäckstücke mit je 23 kg inklusive. Gleiches gilt für Kurzstreckenflüge innerhalb Asiens.
Bietet EVA Air auch Mahlzeiten für besondere Bedürfnisse an?
Hast du eine Lebensmittelunverträglichkeit oder andere besondere Ernährungsbedürfnisse? Kein Problem, bei EVA Air kannst du über die Online-Funktion „Menübestellung” bis zu 24 Stunden vor Abflug eine Sondermahlzeit bestellen. Auf der Website von EVA Air findest du eine Übersicht mit allen Optionen für Speisen und Getränke.
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Ursprünglich veröffentlicht am 03.12.2025










