
Amsterdams Viertel entdecken: Ein Guide zu den spannendsten und charmantesten Stadtteilen
Amsterdam ist eine Stadt der Vielfalt. Jede Ecke erzählt eine eigene Geschichte und bietet einmalige Erlebnisse – historische Grachten, kreative Hotspots, originelle Geschäfte, tolle Parks und Erholungsoasen, Märkte und kulinarische Highlights. Es wäre zu schade, seine Zeit in Amsterdam nur im überfüllten Zentrum und dem Grachtengürtel (so hübsch es dort auch ist) zu verplempern.
Auch andere Stadtteile haben ihren besonderen Charme und bieten echte Amsterdam-Vibes – oft abseits der Touristenpfade. Wenn ich in der Stadt bin, erkunde ich mit Vorliebe Neues und unbekanntere Winkel Amsterdams. Komm mit, wenn du Amsterdam etwas tiefer entdecken willst: Ich stelle dir meine Favoriten und die schönsten Stadtteile Amsterdams vor.
Oud-West – ein lebendiges Viertel mit authentischem Charakter
Amsterdam Oud-West vereint das Beste aus Tradition und Moderne. Klassische Amsterdamer Architektur und "Multi-Kulti" mischen sich hier mit hippen Cafés und Boutiquen. Oud-West ist eines der überraschendsten und „upcoming“ Trendviertel Amsterdams. An jeder Ecke gibt es ein gemütliches Restaurant, stattliche Häuser und hohe Bäume säumen die Straßen und das Beste: Der beliebte Vondelpark, die grüne Lunge, ist ganz in der Nachbarschaft.

Im The Maker Store findet man kreative Produkte lokaler Labels.
Ich habe die Gegend erst vor kurzem für mich entdeckt, finde aber, dass das Viertel eine entspannte Atmosphäre ausstrahlt. Oud-West ist weniger touristisch und bietet einen authentischen Einblick in das Leben der Locals.
Den besten Kaffee des Viertels und herrliche Zimtschnecken gibt es bei Lot61 Coffee Roasters. Frühstücken kannst du den ganzen Tag im Breakfast Club hinter dem Ten Kate Markt. Dieser authentische Markt ist klein, macht aber Spaß und bietet neben Lebensmitteln auch allerlei Nippes.
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Oud-Zuid – Ein Amsterdamer Stadtteil voller Eleganz und Stil
Oud-Zuid liegt direkt neben dem authentischen Oud-West, doch in Amsterdam Oud-Zuid geht es um Sehen und Gesehen werden. Es ist ein schickes Viertel – böse Zungen sagen, ein Yuppie-Viertel – in dem man Leute beobachten, exquisit essen und in Luxusboutiquen einkaufen kann. Ich finde, dieser Teil Amsterdams ist so, dass man sofort umziehen möchte: stattliche Herrenhäuser, noble Läden und ein großer Park. Entsprechend hoch sind die Immobilienpreise.
Aber man muss sich ja nicht gleich ins Verderben stürzen, sondern kann einfach mal einen Spaziergang durch Amsterdam „Alt-Süd“ einlegen und durch die Schaufenster der Luxusboutiquen und Designerläden in der P.C. Hooftstraat und van Baerlestraat spähen. Ein Muss ist natürlich der Vondelpark zum Entspannen, Picknicken oder ein Lunch z.B. im Blauwe Theehuys oder Groot Melkhuis.
Auch wer Museen mag, ist man in diesem Viertel genau richtig. Am Museumplein befinden sich die drei wichtigsten Museen von Amsterdam: Rijksmuseum, Van Gogh Museum, Stedlijk Museum.
Eine der vornehmsten Straßen Amsterdams ist die Vondelstraat. Sie grenzt unmittelbar an den Vondelpark. Hier, in der Nummer 77-79, steht eines der ungewöhnlichsten Häuser der Stadt. Der Architekt Pierre Cuypers, der unter anderem den Amsterdamer Hauptbahnhof und das Rijksmuseum entworfen hat, entwarf auch diese sehenswerte rote Villa, die er zeitweise selbst bewohnte.
Plantagebuurt – Grünes Refugium mit kulturellem Angebot
Die Plantagebuurt oder kurz Plantage gehört zum Stadtbezirk Amsterdam-Zentrum und war jahrhundertelang ein jüdisches Viertel, woran das „Joods Cultureel Kwartier“ erinnert. Dazu gehören das Jüdische Museum, das Holocaust Museum, die Synagoge und die Hollandsche Schouwburg.



Plantage ist auch das Viertel mit dem Artis Zoo, dem Hortus Botanicus, schönen Grachten, Grünanlagen und weitläufigen Parks. Ein Spaziergang durch dieses weniger touristische Viertel Amsterdams ist wie eine kleine Auszeit von der Hektik der Stadt. Die breiten Straßen und grünen Oasen laden zum Verweilen ein.
Der Hortus Botanicus, einer der ältesten botanischen Gärten der Welt, ist ein verstecktes Juwel. Hier kannst du seltene Pflanzen entdecken und inmitten der Natur zur Ruhe kommen.
Zur Website des botanischen GartensUnd dann ist da noch der Waterlooplein Markt, der älteste Flohmarkt in den Niederlanden. Er ist an sechs Tagen in der Woche geöffnet und bietet an etwa 300 einzigartigen Ständen eine große Auswahl an Produkten. Es wäre nicht das erste Mal, dass man zwischen all dem Trödel einen unbekannten Rembrandt oder eine John-Lennon-Gitarre findet!
Jordaan – Das malerische Herz Amsterdams
An Jordaan kommt man nicht vorbei. Es ist kein Geheimnis mehr, dass Jordaan eines der bekanntesten und malerischsten Viertel Amsterdams ist. Ursprünglich ein Arbeiterbezirk, hat es sich im Laufe der Zeit zu einem beliebten Wohn- und Ausgehviertel entwickelt. Manche meinen, der Reiz des Jordaan sei durch die vielen Touristen verschwunden. Ich finde aber: Wenn man genauer hinschaut, kann man immer noch Reste des alten Jordaan finden.
Wochentags am frühen Vormittag spürt man beim Schlendern durch die engen Gassen und entlang der Grachten noch das einmalige Amsterdamer Flair mit gemütlichen Cafés und versteckten Innenhöfen, die zum Verweilen einladen.
Im Jordaan gibt es auch viele trendy Boutiquen und Vintage-Läden in den Negen Straatjes (Neun Straßen) sowie Cafés und auch die typisch holländischen Kneipen, die „bruine kroegen“ oder auch „bruine cafés“ (z.B. Lowietje), in denen man zu später Stunde gerne mal die alten holländischen Schlager trällert und die unbedingt einen Besuch wert sind.
Besuche den Noordermarkt am Samstag – ein guter Ort, um das lokale Leben zu erfahren. Hier findest du einen Mix aus Bio-Lebensmitteln, Antiquitäten und Handwerkskunst. Probiere dort unbedingt ein Sabich-Sandwich von Abu Salie. Sein Stand ist an der langen Schlange zu erkennen, aber das Warten lohnt sich!
De Pijp - Multikulturelles Flair und kulinarische Vielfalt
De Pijp ist ein lebendiges Amsterdamer Stadtviertel südlich des Zentrums. Offiziell gehört De Pijp zu Amsterdam Oud-Zuid (Alt-Süd) und ist bekannt für seine kulturelle Vielfalt und sein pulsierendes Leben. Früher ein Arbeiterbezirk, ist es heute eines der Hipsterviertel Amsterdams. Hier trifft man auf eine Mischung aus Studierenden, Künstler:innen und jungen Familien. Internationale Restaurants, trendige Bars und individuelle Geschäfte säumen die Straßen.

Auf und rund um den Albert Cuypmarkt trifft Amsterdams multikulturelle Vielfalt auf Welt-Kulinarik und Szenetreffs.
Das hippe Gesicht des Viertels zeigt sich in den belebten Straßen rund um den Sarphatipark: angesagte Cafés wie das Ceintuur Theater (in einem schönen alten Kino), leckere Frühstückslokale wie das Harmani, hübsche Boutiquen (Things I Like, Things I love oder All the Luck in the World) und natürlich jede Menge vegane Optionen wie Wild & The Moon.
Spätestens am Nachmittag hält es dann niemanden mehr drinnen und De Pijp verwandelt sich in ein Terrassen- und Kneipenparadies – vor allem rund um den Marie Heinekenplein und den Gerard Douplein.
Amsterdam Noord – kreatives Hafenviertel mit rauem Charme
Amsterdam Noord mit NDSM auf der anderen Seite des IJ hat sich vom Industriegebiet zum kreativen Hotspot entwickelt und erfindet sich ständig neu. Die Mischung aus alten Werfthallen, moderner Architektur und Street Art verleiht dem Viertel eine besondere Atmosphäre. Man hat das Gefühl, eine ganz andere Seite Amsterdams zu entdecken, abseits der Touristenpfade.

Ich habe dem für mich spannendsten Stadtteil einen eigenen Artikel mit vielen Insidertipps gewidmet.
Zum Artikel über Amsterdam NoordDie wichtigsten Fragen zu Amsterdams Stadtteile in Kürze
Welches ist das schönste Viertel in Amsterdam?
Ich halte Jordaan für das malerischste Viertel, dank seiner Grachten, Gassen und historischen Gebäude.
Wo finde ich die hippsten Viertel in Amsterdam?
De Pijp und Amsterdam Noord gelten als die angesagtesten Viertel mit kreativer Szene und trendigen Spots. Aber auch Zuid-West ist am Kommen.
Gibt es ein Künstlerviertel in Amsterdam?
Ja, die NDSM-Werft in Amsterdam Noord ist ein bekanntes Zentrum für Künstler:innen (vor allem Streetart) und Kreative.
Welches Amsterdam-Viertel eignet sich zum Ausgehen?
Natürlich steppt im Zentrum rund ums Rotlichtviertel De Wallen der Bär. Wer es weniger trashig mag: De Pijp bietet eine hohe Dichte an coolen Bars und Restaurants und ist ideal für einen Abend aus.
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Ursprünglich veröffentlicht am 12.06.2025