
Highlights und Herzensorte: Sehenswürdigkeiten in Venedig
Beim Gedanken an Venedig erscheinen sofort die großen Bilder: Gondolieri im Streifenhemd, Tauben auf dem Markusplatz, die ikonische Rialtobrücke über den Canal Grande. Diese Klassiker machen die Stadt berühmt, doch der Zauber dieser Stadt reicht tiefer. Wer genauer hinsieht, findet ruhige Viertel, versteckte Plätze und alternative Sehenswürdigkeiten. Dieser Artikel führt zu den Klassikern und verrät, welche Orte man abseits davon nicht verpassen sollte.
Venedig verzaubert – mit jedem Schritt, jeder Spiegelung im Wasser und jedem Platz, der plötzlich hinter einer Ecke auftaucht. Die Stadt ist ein Mosaik aus Geschichte und morbider Schönheit. Von der goldenen Kuppel des Markusdoms bis zu den stillen Gassen hinter der Rialtobrücke: Jede Sehenswürdigkeit ist Teil eines großen Ganzen – einer Stadt, die wirkt, als wäre sie selbst ein Kunstwerk.
Marktplatz & Markusdom
Der Markusplatz ist Venedigs bekanntester Ort. Umgeben von prächtigen Bauten wie dem Dogenpalast, dem Markusdom und den Prokuratien, wurde er im Laufe der Jahrhunderte zum Symbol der Macht und des Reichtums der Republik. Alfred de Musset nannte ihn den „Salon Europas“, Napoleon den „schönsten Festsaal Europas“.
Bis heute prägen ihn die berühmten Cafés – berüchtigt für den angeblich teuersten Kaffee Italiens. Das Wahrzeichen ist der im 11. Jahrhundert erbaute Markusdom. Mit seinen fünf Kuppeln, der byzantinisch geprägten Architektur und den goldglänzenden Mosaiken gilt er als einer der prächtigsten Sakralbauten Europas.
Ein Zeitfensterticket direkt auf der Homepage des Markusdoms kaufen – so erspart man sich lange Warteschlangen.
Zum Ticket-Shop der Basilica San MarcoDogenpalast & Seufzerbrücke
Im Dogenpalast, einst Regierungssitz und Residenz der Dogen, liefen alle Fäden der venezianischen Republik zusammen. Das Gebäude ist ein Meisterwerk der venezianischen Gotik, hinter dessen prächtigen Fassaden sich reich geschmückte Säle mit Werken von Tizian und Tintoretto verbergen – aber zugleich auch die berüchtigten Gefängnisse, die man über die sagenumwobene Seufzerbrücke erreicht.



Eine Besichtigung ist mit Zeitfensterticket individuell und per Audioguide möglich oder im Rahmen einer Führung, die sogar zu den geheimen Orten des Palastes führt. Kleine Randnotiz für Familien: Die Führungen zu den Geheimwegen und verborgenen Schätze sind leider erst mit Kindern ab 6 Jahren möglich.
Rialtobrücke & Rialtomarkt
Die Rialtobrücke, eine der meistfotografierten Brücken der Welt, wurde im 13. Jahrhundert als Holzbrücke erbaut und verband erstmals die durch den Canal Grande getrennten Stadtteile. Hier herrscht immer Trubel: Souvenir- und Schmuckgeschäfte säumen die Stufen, Touristen und Touristinnen drängeln für den besten Fotospot. Benannt ist die Brücke nach dem Rialtomarkt, der bis heute als wichtigster Handelsplatz Venedigs gilt.
In der Halle am Campo de la Pescaria, der traditionsreichen Fischhalle, reihen sich Stände mit fangfrischem Fisch und Meeresfrüchten. Gleich daneben liegt der Obst- und Gemüsemarkt im Freien: Unter Markisendächern stapeln sich Tomaten, Paprika, Zucchini, Fenchel und Bohnen, kunstvoll in Körben arrangiert. Trotz des Touristentrubels ist der Markt seit Jahrhunderten bis heute ein lebendiges Stück venezianischer Alltagskultur.
Die beliebte Dachterrasse des Luxuskaufhauses Fondaco dei Tedeschi galt lange als Geheimtipp für einen Panoramablick über Venedig. Seit 2025 ist das Kaufhaus allerdings geschlossen und damit auch die Dachterrasse nicht mehr begehbar.
Canal Grande
Der Canal Grande ist die eigentliche Sehenswürdigkeit Venedigs! Gesäumt von prachtvollen Palazzi, die sich am schönsten von der Ponte dell’Accademia oder von der Riva degli Schiavoni zwischen Markusplatz und Giardini della Biennale bewundern lassen, bevölkert von Booten und Gondeln, ist er die Hauptschlagader der Stadt.

Man könnte stundenlang auf den Brücken stehen und auf den Canal Grande schauen – und hätte nicht das Gefühl, etwas zu verpassen.
Für viele gehört eine Gondelfahrt auf dem Kanal zum Venedigbesuch dazu, doch die Fahrten sind teuer und oft reihen sich Gondel an Gondel – romantisch ist anders. Authentischer erlebt man den Canal Grande mit dem Vaporetto, Venedigs Wasserbus.
Wer dennoch einmal Gondelgefühl möchte, steigt in ein Traghetto: Diese großen Gondeln bringen vor allem Einheimische für nur zwei bis drei Euro (Stand: Oktober 2025) von der einen Seite des Canal Grande zur anderen.
Giardini della Biennale
Der Giardini della Biennale gehört zu den wichtigsten Orten der weltberühmten Kunstbiennale, die seit 1895 Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt nach Venedig bringt. In den nationalen Pavillons präsentieren sich zeitgenössische Arbeiten, die die Stadt regelmäßig in ein Zentrum der internationalen Kunstszene verwandeln.
Die weitläufigen Gärten laden zum Spazieren, Verweilen im Café oder einfach zum Durchatmen abseits des Trubels ein. Für Familien gibt es einen kleinen Spielplatz – ein Ort, an dem Kinder richtig auspowern können.
Ein Tartufo-Eis im Restaurant Paradiso – einfach lecker.
Peggy Guggenheim Collection
Peggy Guggenheim, eine der einflussreichsten Sammlerinnen moderner Kunst, machte Venedig zu ihrem Lebensmittelpunkt. In ihrem Palazzo am Canal Grande entstand eine Sammlung, die heute zu den spannendsten Museen Italiens gehört – mit Meisterwerken von Picasso, Dalí, Pollock oder Kandinsky.
Der Skulpturengarten, in dem die Mäzenin auch ihre letzte Ruhestätte gefunden hat, erweitert die Sammlung und lädt mit Café gleichzeitig ein, eine Pause zwischen Kunst im Grünen einzulegen.
Wer in der Hochsaison kommt, sollte rechtzeitig ein Zeitfensterticket buchen, um stressfrei Zugang zu erhalten.
Zum Ticket-Shop des MuseumsBurano
Ein Spaziergang über Burano ist wie ein Gang durch ein Gemälde: Fassaden in leuchtendem Rot, Blau, Gelb und Grün spiegeln sich im Wasser der Kanäle, Wäsche flattert über den Gassen, Fischerboote schaukeln vor bunten Häuschen. Die Insel, die nur rund 40 Vaporetto-Minuten von Venedig entfernt liegt, ist berühmt für die bunten Fischerhäuser.


Die kräftigen Farben dienten einst als Orientierung für die Fischer bei Nebel – heute sind sie ein Markenzeichen der Insel und beliebtes Fotomotiv. Bekannt ist die Insel auch für ihre Spitzenstickerei, die bereits im 16. Jahrhundert europaweit geschätzt wurde. Bestaunen lassen sich die filigranen Werke in den Läden der Insel oder im Museo del Merletto.
Am frühen Morgen oder am späten Nachmittag ist es auf Burano ruhiger – die ideale Zeit, um die Gassen, Kanäle und kleinen Cafés in besonderer Stimmung zu erleben.
Murano
Murano liegt nur wenige Vaporetto-Minuten von der Station Fondamente Nove im Norden Venedigs entfernt und ist weltbekannt für seine jahrhundertealte Glaskunst. Schon 1291 verlegte die Republik Venedig alle Glasöfen aus Brandschutzgründen hierher, wodurch Murano zum Zentrum der Glasproduktion wurde – eine Tradition, die bis heute lebendig ist.
Besonders spannend ist ein Besuch in einer Glasbläserei, wo man den Handwerkern bei der Arbeit zuschauen kann – wenn aus glühender Masse in wenigen Minuten Vasen, Skulpturen oder kunstvolle Figuren entstehen. Sehenswert ist auch das Museo del Vetro, das Glasmuseum.
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Besondere Orte, die ich nicht vergessen werde
Kirche San Giorgio Maggiore
Die Kirche San Giorgio Maggiore liegt auf der kleinen Insel direkt gegenüber dem Markusplatz und ist ein Meisterwerk von Palladio. Ihr freistehender Glockenturm (Campanile) gilt als echte Alternative zum berühmten Glockenturm am Markusdom.


Ohne lange Warteschlangen genießt man von hier einen herrlichen Panoramablick über den Canal Grande, den Markusplatz und die Dächer Venedigs. Besonders stimmungsvoll ist der Ausblick am Abend, wenn die Stadt im warmen Licht versinkt. Für mich ein Ort, ohne den ein Venedigbesuch nicht komplett ist.
San Michele
Die Insel der Toten. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts wird sie als Hauptfriedhof der Stadt genutzt, nachdem Begräbnisse auf den dicht bebauten Inseln Venedigs verboten wurden. Umgeben von einer roten Backsteinmauer, finden sich hier Zypressenalleen und kunstvolle Grabstätten.
Viele bekannte Persönlichkeiten wie der Komponist Igor Strawinsky oder der Dichter Ezra Pound haben hier ihre letzte Ruhe gefunden. Für mich ist die Insel kein makabrer Ort, ganz im Gegenteil. Hier herrschen herrliche Ruhe und eine magische Atmosphäre, die Venedig um eine besondere Note ergänzt.
Ein Besuch lässt sich ideal mit der Fahrt nach Murano verbinden.
Santa Margherita, Dorsoduro
Der Campo Santa Margherita ist einer der größten Plätze der Stadt und das lebendige Herz des Stadtteils Dorsoduro, in dem sich Venedig besonders authentisch anfühlt. Tagsüber herrscht hier reges Treiben zwischen Marktständen und Cafés. Am Abend treffen sich vor allem Studierende im coolen Caffe Rosso. Der perfekte Ort für einen Aperitivo und das Leutegucken – oder zum Austoben für Kinder.

Der Campo Santa Margherita ist der perfekte Ort für einen Aperitivo.
Cannaregio
Cannaregio ist eines der größten und zugleich authentischsten Stadtteile Venedigs, in dem bis heute noch viele Einheimische leben. Wer durch die schmalen Gassen und entlang der Kanäle schlendert, entdeckt kleine Geschäfte, Cafés und Bars, in denen sich Venezianer am Abend auf ein Glas Wein treffen.
Abseits der Touristenströme spürt man hier das alltägliche Venedig, wo sich die Stadt sonst manchmal wie ein großes Museum anfühlt. Zugleich liegt im Herzen des Viertels das jüdische Ghetto, 1516 gegründet und das erste seiner Art in Europa. Mit Synagogen, Museen und stillen Plätzen erzählt es eindrucksvoll von Geschichte, Kultur und Traditionen der jüdischen Gemeinde in Venedig.
Museo di Storia Naturale di Venezia
Warum sollte man ausgerechnet in Venedig ein Naturkundemuseum besuchen? Diese Frage habe ich mir auch gestellt – und wurde bei einem vermeintlichen Regentags-Notprogramm schnell eines Besseren belehrt.

Die Ausstellung im Museum ist vielfältig: von Dinoskelett bis zu Insekten.
Das Museo di Storia Naturale befindet sich im eindrucksvollen Fondaco dei Turchi, einem Palast aus dem 13. Jahrhundert, wo die Sammlung von Fossilien, Mineralien und Tierpräparaten bis hin zu ethnografischen Objekten und Skeletten so kurzweilig präsentiert wird, dass es direkt auf meine Liste an Lieblingsorten gewandert ist. Spannend sind auch die historischen naturwissenschaftlichen Sammlungen der Stadt, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen. Mein Tipp nicht nur für einen Regentag, sondern vor allem auch mit Kindern. Unsere Kleine kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.
Das solltest du über Venedig wissen
Muss man für Venedig Eintritt bezahlen?
Seit 2024 erhebt Venedig an bestimmten Tagen eine Eintrittsgebühr für Tagesgäste. Das Ticket kostet 5 Euro (Stand: Oktober 2025), wenn es mindestens vier Tage im Voraus online gebucht wird, kurzfristig steigt der Preis auf 10 Euro. Die Regel gilt für Besucher, die nicht in Venedig übernachten, und zwar zwischen 8:30 und 16:00 Uhr.
Venedig mit Kindern. Ist das eine gute Idee?
Ja, auch wenn die Stadt ihre Herausforderungen hat: enge Gassen, viele Brücken mit Stufen, Boote statt Busse. Wer jedoch einen leichten Buggy wählt und genügend Pausen einplant, wird belohnt.
Welche Museen lohnen sich?
Venedig hat für jeden Geschmack das passende Museum. Zu meinen Favoriten zählen das Naturkundemuseum, die Peggy Guggenheim Collection mit moderner Kunst von Picasso bis Pollock und das Parfümmuseum im Palazzo Mocenigo, das in die Welt edler Düfte eintauchen lässt.
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Ursprünglich veröffentlicht am 12.11.2025















