Die Fassade vom Restaurant Ormesini mit weißer Markise. Auf der Straße vor dem Restaurant sitzt eine Familie am Tisch und isst.

Essen in Venedig – Restaurants und Cafés zwischen Kanälen und Kulinarik

Aktualisiert am 13.11.2025 /
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Venedig schmeckt nach salzigem Wasser, nach Gewürzen aus fernen Ländern und irgendwie auch nach Geschichte. In den schmalen Gassen verlocken Bacari-Bars mit duftenden Cicchetti, auf den Plätzen funkelt der Aperol Spritz im Sonnenlicht und in den Cafés weht ein Hauch vergangener Zeiten. Wer die Stadt wirklich erleben will, tut es nicht nur mit den Augen, sondern auch mit dem Gaumen. Hier zeige ich dir die schönsten Restaurants, Cafés und kulinarischen Erlebnisse in Venedig – ganz ohne Touristenfallen.

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Typisch Venedig: Aperitivo & Cicchetti

Zum echten Venedig-Erlebnis gehört der Aperitivo mit Cicchetti – kleine Häppchen, die man in den traditionellen Bacari-Bars zum Glas Hauswein oder Spritz genießt. Ob Crostini mit cremigem Baccalà mantecato, marinierte sarde in saor, kleine Fleischbällchen, gegrilltes Gemüse oder Käse: Die Auswahl ist groß und jeder Tresen erzählt seine eigene Geschichte.

Eine der ältesten und traditionsreichsten Adressen ist die Cantina Do Mori unweit der Rialtobrücke, in der angeblich schon Casanova verweilte. Besonders stimmungsvoll ist auch das Al Timon in Cannaregio, wo man am Abend draußen am Kanal sitzt und die Atmosphäre genießt. Wer Lust auf moderne Varianten hat, wird wenige Schritte weiter im Vino Vero fündig – hier gibt es Naturweine und kreative neuinterpretierte Cicchetti.

Verschiedene Cicchetti in der Cantina Do Mori.

Richtig urig und traditionell sind die Cicchetti in der Cantina Do Mori.

Eine vegetarische Auswahl an Cicchetti.

Geht auch vegetarisch: Cicchetti.

In San Polo lädt das Stuzzico zum Probieren klassischer Häppchen ein, während das Caffe Rosso am Campo Santa Margherita mit studentischem Flair und guten Aperitivo überzeugt. Auch die kleine Trattoria al Ponte ist beliebt – hier stehen die Gäste oft draußen an der Brücke mit Blick auf den Kanal – mit einem Glas in der einen, einem Cicchetto in der anderen Hand – mitten im venezianischen Leben.

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Venezianische Spezialitäten

Wer die Lagunenstadt besucht, sollte unbedingt einige ihrer typischen Gerichte probieren:

  • Sarde in saor – marinierte Sardinen in süß-saurer Sauce mit Zwiebeln, Pinienkernen und Rosinen, ein Klassiker aus der Seefahrerzeit.
  • Baccalà mantecato – cremig aufgeschlagener Stockfisch, meist als Aufstrich auf knusprigem Brot serviert.
  • Spaghetti al nero di seppia – schwarze Pasta mit Tintenfischtinte, intensiv im Geschmack und typisch venezianisch.
  • Bigoli in salsa – dicke Nudeln mit einer kräftigen Sauce aus Sardellen und Zwiebeln, ein einfaches, aber sehr charakteristisches Gericht.
  • Fegato alla veneziana – Kalbsleber mit Zwiebeln, serviert mit Polenta – deftig und traditionell.
  • Tiramisu – das berühmte Dessert stammt ursprünglich aus Venetien und darf in Venedig natürlich nicht fehlen.
Auf einem Teller liegen zwei Löffel und ein Schälchen mit Kakao überstäubtem Tiramisu.

Egal, wie satt man ist – ein Tiramisu geht immer!

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Restaurants & Osterien

Wer in Venedig essen geht, entdeckt schnell, dass die besten Adressen oft in kleinen Gassen versteckt liegen und nicht auf den großen Plätzen. In den Osterien geht es meist gemütlich und unkompliziert zu – mit regionaler Küche, die von Fisch über Pasta bis zu venezianischen Klassikern reicht.

Besonders charmant ist die Osteria Casin dei Nobili im Stadtteil Dorsoduro: In ihrem schönen Innenhof sitzt man lauschig zwischen Mauern voller Geschichte. Berühmt ist das Lokal für seine frittierten Meeresfrüchte – knusprig, frisch und perfekt zu einem Glas Weißwein. Auch die hausgemachten Rigatoni Cacio e Pepe, am Tag unseres Besuchs die Empfehlung des Kochs, überzeugen mit cremiger Sauce und der Schärfe frisch gemahlenen Pfeffers.

Auf einem Tisch steht eine große Platte mit verschiedenen Meeresfrüchten auf Eis.Auf einem Teller das Gericht Spaghetti al Nero di Seppia, Spaghetti in einer schwarzen Soße.Im Vordergrund Cacio e Pepe, im Hintergrund frittierte Meeresfrüchte.

Nicht weit entfernt, im Stadtteil San Marco, liegt die Hostaria Ai Coristi. Kein Lokal mit viel Schnickschnack, sondern eine ehrliche Trattoria mit venezianischem Flair. Schön sitzt man draußen auf der Terrasse neben den Mauern einer Kirche. Besonders die Spaghetti al nero di seppia, schwarze Pasta mit Tintenfischtinte, sind hier ein Highlight – ein Gericht, das so typisch für Venedig ist wie die Gondeln auf dem Canal Grande.

Ebenfalls in San Marco findet man die Trattoria Santo Stefano. Mit viel Platz und großer Auswahl eignet es sich bestens für Familien mit Kindern und größere Gruppen. Zwar gibt es in der Stadt bessere Pizza, doch die Pasta ist gut und der Thunfisch besonders zu empfehlen – frisch, saftig und perfekt zubereitet. Die lockere Atmosphäre und die freundlichen Kellner machen das Restaurant zu einer guten Adresse, wenn man in zentraler Lage unkompliziert und günstig essen möchte.

Und dann gibt es noch die kleinen Überraschungen wie die Oficina Ormesini in Cannaregio. Das Restaurant liegt direkt am Wasser, man sitzt gemütlich mit Blick auf den Kanal, während kreative Gerichte serviert werden. Ein Ort, an dem man gerne länger verweilt – nicht zuletzt wegen der entspannten Stimmung zwischen Einheimischen und Reisenden.

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Auf die Hand: Streetfood in Venedig

Venedig lässt sich wunderbar im Gehen erleben – und dazu passt Streetfood perfekt. Zwischen Brücken und Gassen laden kleine Lokale ein, schnell und lecker etwas für auf die Hand zu kaufen und die Stadt snackend zu erkunden.

Farini Pizza hat gleich drei zentrale Standorte in Venedig, darunter in Cannaregio und unweit der Rialtobrücke. Hier reiht sich die Auslage an bunten Pizzastücken – von klassischer Margherita bis hin zu Varianten mit saisonalem Gemüse oder Fisch. Mein Favorit ist die Pizza mit hauchzarten Zucchinistreifen. Perfekt, wenn man zwischen zwei Vaporetto-Stationen oder Besichtigungen Hunger bekommt.

Ein Stück Pizza mit Zucchinistreifen auf die Hand.

Pizza wie hier bei Farini gibt es meist zwischendurch auf die Hand.

Das Frito Inn in Cannaregio ist unscheinbar, fast würde man es übersehen. Es gehört aber zu den echten Adressen mit Tradition. Hier gibt es knusprig frittierte Snacks wie Tintenfischringe, Garnelen oder Gemüse im Teigmantel, leger in einer Papiertüte serviert. Das Fritto misto war früher ein günstiges „Arme-Leute-Essen“ der Fischer, heute ist es ein geliebter Klassiker für den Hunger zwischendurch.

Der Imbiss Frito Inn von außen mit weißer Markise und einer kleine Pizza-Bäcker-Figur.

Ein echtes Urgestein in Sachen Fast Food.

Eine Papiertüte mit frittierten Calamari.

Gemischt oder wie hier nur Calamari: ein leckerer Snack für zwischendurch.

In Dorsoduro lohnt ein Stopp in der Bar alla Toletta, bekannt für ihre Tramezzini – weiche Sandwiches aus weißem Brot, üppig gefüllt mit Thunfisch, Ei, Schinken oder Gemüse. Ursprünglich stammen sie aus Turin, doch in Venedig wurden sie schnell zum festen Bestandteil der Alltagsküche.

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Venedigs Cafés: von historisch bis hip

Venedig ist bekannt für seine Kaffeehäuser: Das legendäre und nostalgische Caffè Florian am Markusplatz ist fast ein Klischee, wenn es um den teuersten Kaffee der Stadt geht. Hier kostet ein Americano stolze 12 Euro, dazu kommen rund 7 Euro Musikaufschlag für die Live-Band pro Nase und ein Coperto (Gedeckgebühr). Ein Erlebnis voller Geschichte und Atmosphäre – aber eines, das man sich nicht unbedingt leisten muss.

Ganz anders wirkt das Caffè del Doge in San Polo, nur wenige Schritte von der Rialtobrücke entfernt. Hier röstet man die Bohnen selbst und bietet neben klassischem Espresso auch besondere Mischungen wie Doge Rosso oder Doge Nero an. Wer mag, probiert Filterkaffee oder andere Spezialitäten – in einem Ambiente, das bewusst entspannter ist als die lauten Plätze drumherum.

Eine schmale Gasse mit den außen stehenden kleine Tischen, Stühlen und Sonnenschirmen des Caffè del Doge in San Polo.

Das Caffè del Doge in San Polo.

Ein Kaffee “al banco” auf einem gläsernen Tresen.

Wie es sich gehört: Ein Kaffee “al banco”.

Unter einem Sonnenschirm stehen Tische und stühle direkt am Kanal. Auf den Tischen stehen Vasen mit frischen Blumen.

Im Sullaluna in Cannaregio am Kanal sitzt man besonders schön.

Literarisch und hip wird es im Sullaluna Libreria & Bistrot in Cannaregio, wo man nicht nur zwischen Büchern stöbern, sondern auch malerisch draußen am Kanal sitzen kann.

Ganz unkompliziert geht es im 1000 Coffee & Bakery zu – ein junges Café mit gutem Kaffee und Snacks und Pizza für auf die Hand oder zum Sitzen an der Chiesa di Santa Maria Maddalena. Ideal für einen schnellen Espresso oder eine kleine Pause vom Venedigtrubel.

Und noch ein Tipp:

In Italien trinkt man Cappuccino oder generell Kaffee mit Milch, eigentlich nur am Vormittag – nach dem Mittagessen gilt er fast schon als Tabubruch. Außerdem ist der Kaffee „al banco“ (am Tresen) nicht nur typisch italienisch, sondern auch deutlich günstiger als am Tisch. Wer sich unter die Einheimischen mischen möchte, bestellt also schnell, trinkt im Stehen – und erlebt die echte Kaffeekultur Venedigs.

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Für den täglichen Bedarf: Supermärkte in Venedig

In Venedig ist die Dichte an Supermärkten nicht gerade üppig. Kleine Läden für das Nötigste sind aber über die Stadtteile verstreut. Einen der größeren findest du in Cannaregio mit einer Conad-Filiale, die auch von Einheimischen gerne genutzt wird.

Der wohl schönste Supermarkt der Stadt ist jedoch der Despar Teatro Italia, ebenfalls in Cannaregio: Er befindet sich in einem ehemaligen Theater, dessen Stuckdecken und Fresken heute die Kulisse für die Regale bilden – ein Einkaufserlebnis fast wie im Museum.

Die Fassade eines ehemaligen Teatro Italia, in dem jetzt ein Supermarkt ist.

Einkaufen in prächtigem Flair.

Wer lieber frisch einkauft, sollte den Rialto-Markt besuchen. Hier bieten Händler seit Jahrhunderten Fisch, Obst und Gemüse an – authentisch, lebendig und farbenfroh. Auch kleinere Wochenmärkte auf Plätzen wie dem Campo Santa Margherita in Dorsoduro lohnen einen Abstecher. Ein besonderes Highlight ist der schwimmende Markt in Dorsoduro an der Ponte dei Pugni, wo – von einem Boot direkt vom Kanal aus – frisches Gemüse aus der Nähe verkauft wird.

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Alle Tipps rund ums Essen in Venedig

Wie vermeidest du Touristenfallen?

Direkt am Markusplatz oder an der Rialtobrücke sind die Preise oft doppelt so hoch. Ein paar Gassen weiter findest du authentische Lokale zu fairen Preisen. Die Speisekarte ist gibt es mit Fotos und in allen Sprachen? Das muss nicht von schlechtem Essen zeugen, aber ist doch ein Indiz für ein typische Touristenrestaurant.

“Al banco” trinken – was bedeutet das?

Am Tresen (al banco) ist der Kaffee meist nur halb so teuer wie am Tisch – und genauso trinken ihn die Venezianer.

Cappuccino nur morgens?

Cappuccino wird in Italien fast ausschließlich vormittags getrunken. Nach dem Mittag gilt eher Espresso oder Macchiato.

Wie sind die Öffnungszeiten bei Restaurants?

Viele Restaurants schließen am Nachmittag zwischen Mittag- und Abendservice und öffnen dann erst wieder ab frühestens 18.00 Uhr, eher später.

Ist das Leitungswasser in Venedig trinkbar?

Ja, Leitungswasser ist in Venedig trinkbar und von guter Qualität – einfach die Flasche am Brunnen auffüllen statt teuer im Café kaufen.

Noch mehr spannende Tipps für deine Reise nach Venedig

Ursprünglich veröffentlicht am 12.11.2025

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