
Rom Geheimtipps: Die Ewige Stadt wie ein Local erleben
Rom – kaum eine andere Stadt vermag es, einen so in Staunen zu versetzen. Hinter nahezu jeder Ecke warten Kunstschätze und überwältigende Bauwerke. So begibt man sich während eines Städtetrips ganz nebenbei auf eine Zeitreise von der Antike über das Mittelalter und die Renaissance bis zur Gegenwart.
Zwischen all der Geschichte, den berühmten Sehenswürdigkeiten und den prachtvollen Palazzi hält Rom auch faszinierende, geheime Orte bereit. Bloggerin Sarah kennt die italienische Hauptstadt wie die viel zitierte Westentasche und verrät in diesem Artikel ihre Rom-Geheimtipps abseits von Kolosseum und Trevi-Brunnen. Sie nimmt dich mit in ihre liebsten Viertel, zeigt, wo es sich in Rom am besten shoppen lässt und von welchen Aussichtspunkten sie die „Ewige Stadt“ am liebsten bewundert.
Alternative Sehenswürdigkeiten und geheime Orte in Rom
Was dabei herauskommt, wenn man einem zum Stilmix und zur Detailverliebtheit neigenden Architekten bei der Gestaltung eines Wohnviertels vollkommen freie Hand lässt, kann man im Stadtteil Trieste bewundern.
Der Florentiner Gino Coppedè lebte hier im Norden Roms seinen Hang zum italienischen Jugendstil aus. Auf der Piazza Mincio gestaltete er prachtvolle Wohnhäuser um einen mit Fröschen verzierten Brunnen. In den Liberty-Stil mischen sich Elemente aus diversen Epochen – vom Mittelalter bis zum Barock.

Jugendstil-Wohnhäuser kann man im Stadtteil Trieste bewundern.
Zu gerne würde man sehen, wie es wohl im Inneren der schlossartigen Paläste aussieht und welche Geschichten sich hinter den Fassaden verbergen. Fragt man die Römer selbst, so ist vielen das Viertel zu pompös und überladen. Ähnlich wie das Viktor-Emanuel-Denkmal im Zentrum, das die Locals gern als „Hochzeitstorte“ oder „Schreibmaschine“ verspotten. Man kann über die Piazza Mincio denken, was man will – ein Abstecher nach Trieste lohnt sich allemal. Schon wegen der zahlreichen anderen prachtvollen Villen, die sich entlang der Viale Regina Margherita reihen.
Am besten verbindet man den Rundgang mit einem Abstecher in den Park Villa Torlonia, in dem es neben dem Casino Nobile und dem Gewächshaus Serra Moresca im maurischen Stil auch das Eulenhäuschen La Casina delle Civette zu entdecken gibt. Seinen Namen verdankt das märchenhafte Haus dem Gemälde über der Eingangstür.

Hinterhof-Romantik unweit des Campo dei Fiori.
Ein weiteres Highlight, an dem die meisten Touristen vorbeispazieren, liegt unweit des berühmten Blumenmarktes Campo dei Fiori. In der Via del Pellegrino verbirgt sich der hübsche Innenhof Arco degli Acetari, in den du unbedingt einen Blick werfen solltest. Frisch gewaschene Wäsche flattert auf der Leine, eine Katze räkelt sich auf den warmen Pflastersteinen und die Hektik der Stadt erscheint plötzlich in weiter Ferne.
Garbatella: Zwischen Streetart und tropischer Oase
Auf eine bislang unbekannte Weise zeigt sich das Stadtbild in Garbatella im Süden Roms. Ländliche Idylle trifft hier auf maroden Charme. Einen knapp 30-minütigen Fußmarsch von der Metrostation „Garbatella“ entfernt avanciert ein Problemviertel zur alternativen Sehenswürdigkeit.
In tristen Nachkriegswohnblöcken leuchten heute Murals von den Hauswänden. Im Jahr 2015 verewigten sich 20 internationale Künstler bei dem Projekt „Big City Life“ im Viertel Tor Marancia. Dabei ist jedes Werk mit einer Geschichte zu dem jeweiligen Haus verbunden. Mit dem Streetart-Projekt setzte die Stadt ein wichtiges Zeichen, dass das Viertel im Randgebiet nicht vergessen wurde.

In Tor Marancia wurde ein sozialer Brennpunkt zum Street-Art-Spot.
Graffiti-Fans können sich mit der kostenlosen App „Street-Art Roma“ zu weiteren Spots führen lassen. Unter anderem zu den Treppen, die Diavù alias David Vecchiato unter dem Titel „Popstairs“ mit den Abbildungen von Schauspielerinnen verziert hat. Ingrid Bergmann entdeckt man in der Via Fiamignano und Michèle Mercier leuchtet einem am Corso Francia entgegen. Die dritte im Bunde ist Elena Ricci, die in der Via Ugo Bassi Kreuzung Viale Trastevere zu sehen ist.
Etwa zwei Kilometer von Elena Riccis Porträt, zu Füßen des Hügels Gianicolo, liegt der botanische Garten in Rom. Bevor man durch das Tor in der Via Corsini spaziert, um in die Botanik abzutauchen, lohnt sich ein Stopp bei der Mosaik-Künstlerin in der Hausnummer 8.


Nach dem Stöbern nach Souvenirs geht es geradewegs hinein in den Green Space mit seinem außergewöhnlichen Bambuswald, dem japanischen Garten und dem Paolo Brunnen.
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Shoppen in Rom: Kleine Boutiquen & Vintage Schätze
Keine Städtereise ohne eine kleine Shopping-Session. Eine der Top-Adressen in Rom ist die Via del Corso, die von der Piazza Venezia zur Piazza del Popolo führt. Was für Paris die Champs Élysées oder die Fifth Avenue für New York ist, ist die Via del Corso für Rom.
In der Einkaufsmeile reihen sich Luxusboutiquen an die Läden der bekannten internationalen Modemarken – eine Straße zum Flanieren und Geld ausgeben. Übrigens, nicht nur auf der 1,5 Kilometer langen Via del Corso selbst: Auch in den Seitenstraßen Richtung Piazza di Spagna kann man ausgiebig shoppen.
Weniger bekannt und deutlich entspannter geht es in der Via Urbana im Stadtteil Monti zu. In der Nähe des Hauptbahnhofs Termini findet man in der kopfsteingepflasterten Gasse Vintage-Mode, kleine Designer-Boutiquen und alles, was das Hipster-Herz höherschlagen lässt. Freunde von ausgefallenen, nachhaltig produzierten Kleidungsstücken sollten bei Groovin hereinschauen. Wenige Meter weiter bietet der Concept Store LOL sorgfältig ausgewählte Mode und Accessoires.

Auf der Suche nach Vintage-Fundstücken im Viertel Monti.
Einige nette Läden, vor allem Schuhe, findest du in den Seitenstraßen des Campo de' Fiori und die Daheimgebliebenen freuen sich über ein paar Päckchen Mandelgebäck der traditionsreichen sizilianischen Pasticceria mit dem verheißungsvollen Namen I Dolci di Nonna Vincenza.
Einer meiner absoluten Lieblingsorte für eine Shoppingtour in Rom ist die entzückende Via dei Coronari unweit der Engelsburg. Einige Antiquare haben sich hier angesiedelt. Daneben findet man eine Parfum-Manufaktur, handgefertigte Keramik bei Casa Elfrida, Concept Stores und einen Bialetti-Shop.
Weil Shoppen hungrig macht, lässt du dich am besten zwischendurch im Le Coronarie nieder – bei göttlich guter Pappa al pomodoro – einer Art toskanischer Tomaten-Brotsuppe – und erfrischender Zitronenlimonade. Im Anschluss setzt du den Schaufensterbummel mit einem Eis von der Gelateria del Teatro fort.
Noch nicht genug von Italien? Wir haben mehr!
Roms schönste Stadtviertel abseits von Trastevere
Inmitten des römischen Zentrums, weniger als einen Kilometer vom Forum Romanum entfernt, entkommt man im Jüdischen Viertel für einen Moment der pulsierenden Metropole. Im 16. Jahrhundert verbannte Papst Paul IV. die jüdische Bevölkerung Roms in den Teil der Stadt zwischen Marcellus-Theater und Palazzo Cenci. Heute kann man im ehemaligen Ghetto der jüdischen Geschichte nachspüren.
In der Via del Portico d’Ottavia wimmelt es nur so von koscheren Restaurants mit authentischer jüdisch-römischer Küche. Wem es nach etwas Süßem gelüstet, probiert unbedingt ein Stück der köstlichen, typischen Ricotta- und Sauerkirschtorte aus der Pasticceria Boccione.
Zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten des Jüdischen Viertels zählen der berühmte Schildkrötenbrunnen auf der Piazza Mattei und die Große Synagoge. Im Untergeschoss befindet sich das Jüdische Museum. Hier erfährst du zum einen Wissenswertes über die Geschichte der Juden in Rom seit dem 2. Jahrhundert und kannst außerdem Kunstwerke von Mitgliedern der jüdischen Gemeinde bestaunen.

Einfach wunderschön - der Schildkrötenbrunnen auf der Piazza Mattei.
Einen etwa 20-minütigen Fußmarsch vom jüdischen Viertel entfernt findest du ein weiteres meiner liebsten Viertel Roms. Obwohl der römische Hauptbahnhof Termini beinahe in Rufweite liegt, umweht das neue Szeneviertel Monti fast schon eine dörfliche Atmosphäre.
Wenige Autos rollen durch die schmalen Gassen und am zentralen Treffpunkt des Stadtteils, der Piazza della Madonna dei Monti, pulsiert besonders am Abend das Leben. Kinder hüpfen umher und verliebte Paare sitzen mit einem Gelato auf den Stufen des Brunnens, bevor es nahtlos zum Aperitivo übergeht.

Beliebter Treffpunkt am Abend: Die Piazza della Madonna dei Monti.
Wie nahezu überall in Italien werden auch in Rom zum Aperitif Häppchen gereicht. Dafür steuerst du am besten die wild bewachsene Bar La Casetta an. Im Anschluss geht’s hinauf auf das Dach des Lokals Aperitivo della Madonna dei Monti. Nicht wundern, der Weg auf die Terrasse des Restaurants führt durch einen Spa. Oben angekommen wirst du neben Kichererbsendip und Wraps auch mit traditionell römischen Spezialitäten verwöhnt.
Bestell eine Portion Cacio e Pepe, also Pasta mit Pecorino und Pfeffer. Simpel, aber so gut!
Rom von oben: Die drei schönsten Aussichtspunkte
Bei einer Stadt mit sieben Hügeln lassen die Aussichtsspots nicht lange auf sich warten. Dabei gibt es drei meiner Lieblingsspots, um den Blick über die Dächer Roms schweifen zu lassen, sogar ohne Eintrittspreise.
Umgeben von duftenden Orangenbäumen genießt du im Giardino degli Aranci auf dem Aventin-Hügel eine fantastische Aussicht auf Rom. Ganz in der Nähe findest du übrigens eine der kleinsten Sehenswürdigkeiten Roms. Nämlich Il Buco, ein unscheinbares Schlüsselloch in einem Holztor. Schaut man hindurch, erkennt man, perfekt gerahmt, die Kuppel des Petersdoms.
Ein weiteres Panorama erwartet dich auf dem Kapitolsplatz. Während sich die meisten Touristen auf der berühmten, von Michelangelo gestalteten Piazza del Campidoglio tummeln, wartet wenige Meter weiter am Palazzo Caffarelli ein herrlicher Blick auf die römische Skyline mit ihren unzähligen Kirchenkuppeln und das Viktor-Emanuel-Denkmal.
Längst kein Geheimtipp mehr, aber immer wieder magisch: Zum Sonnenuntergang auf den Pinico. Hier, über der Piazza del Poppolo, liegt einem die Stadt zu Füßen und jedes Mal, wenn ich hier oben stehe und die Sonne die Stadt in ihr goldenes Licht taucht, verliebe ich mich noch mal mehr in Bella Roma.
Küstenfeeling in Rom: Ein Tag am Strand
Auch wenn Rom nicht direkt am Meer liegt, ist das nächste Strandufer nur eine knappe Zugfahrt entfernt – ideal für alle, die nach dem Großstadtflair ein bisschen Meeresbrise brauchen. Besonders beliebt: Lido di Ostia, das historische Seebad der Römer:innen. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Badeort als Sommerfrische für die römische Oberschicht entwickelt – mit mondänen Villen, eleganten Badeanstalten und breiten Boulevards. Noch heute zeugen einige prachtvolle Gebäude im Liberty-Stil vom damaligen Glanz.



Mit dem Vorortzug Roma-Lido ab der Station Piramide (Metro B) erreichst du Lido di Ostia in etwa 45 Minuten. Von dort kannst du bequem zu Fuß zum Strand spazieren.
Im Hochsommer wird es rund um die zentralen Strandabschnitte von Ostia schnell voll – besonders an Wochenenden. Dann lohnt sich der Weg ein kleines Stück weiter Richtung Süden, zu den sogenannten „Cancelli“ im Naturreservat Castel Fusano. Hier führen nummerierte Zugänge durch schattigen Pinienwald direkt zu naturbelassenen Stränden. Besonders schön und vergleichsweise ruhig sind Cancelli 3 und 7 – meine persönlichen Favoriten.
Hier erwartet dich römisches Strandgefühl pur: weicher Sand, mediterrane Düfte, das Zirpen der Zikaden und das Rauschen der Wellen. Infrastruktur gibt’s nur reduziert – also am besten Sonnenschirm, Snacks und Wasser mitbringen. Dafür erlebst du hier die entspannte, fast vergessene Seite der römischen Küste. Perfekt für alle, die nach dem Sightseeing die Füße ins Meer tauchen und einfach nur genießen wollen.
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Ursprünglich veröffentlicht am 11.02.2025