
Wien – Geheimtipps für die Kaiserstadt
Wien hat weit mehr zu bieten als Stephansdom und Prater. Wer aufmerksam durch die Straßen schlendert, entdeckt versteckte Lieblingsorte, einzigartige Läden und stille Oasen. Unsere Geheimtipps für Wien führen dich in weniger überlaufene Ecken und zu kleinen Stadtjuwelen, die dir abseits großer Sehenswürdigkeiten den wahren Geist der Stadt zeigen.
In Wien shoppen: stöbern ohne große Marken
Für Vintage- und Designfans bietet Wien neben den bekannten Einkaufsstraßen eine faszinierende Welt individueller Geschäfte. Ein besonders charmanter Geheimtipp ist die Vintagerie in einer Nebengasse der belebten Mariahilfer Straße. Hier finden Besucher eine außergewöhnliche Auswahl an hochwertigem Vintage-Mobiliar und Designobjekten, die liebevoll restauriert wurden und von den Stilen des 20. Jahrhunderts erzählen. Ob elegante Lampen, klassische Möbelstücke oder besondere Accessoires – die Vintagerie ist ein Paradies für alle, die ihrem Zuhause einen einzigartigen Charakter verleihen möchten.

Die Neubaugasse bietet kleine und große Geschäfte zum Stöbern.
In der nahegelegenen Neubaugasse und ihren Nebenstraßen verstecken sich einige kleine, inhabergeführte Shops, die mit viel Herzblut und Kreativität betrieben werden. Hier entdeckt man von trendigen Brillen, handgefertigten Schuhen bis hin zu nachhaltiger und fair produzierter Mode zahlreiche Schätze abseits des Mainstreams. Die bunte Mischung aus alteingesessenen Wiener Läden und jungen Designern macht die Neubaugasse zu einem spannenden Shopping-Erlebnis. Ein Highlight ist hier sicher der Kitsch Bitch Sight Store, der Kleidung, Kerzen und ganz viel bunten Krempel verkauft – perfekt für Mitbringsel!
Wer besonderen Wert auf traditionelle Handwerkskunst und österreichisches Design legt, sollte unbedingt die Österreichischen Werkstätten besuchen. Das Geschäft auf der Kärntner Straße im 1. Bezirk präsentiert feinste Handwerkskunst, die Jugendstil-Ära und moderne Designklassiker vereint. Von funktionalen Wohnaccessoires bis hin zu kunstvollen Souvenirs sind hier Produkte zu finden, die die reiche Designtradition Wiens mit zeitgenössischer Ästhetik verknüpfen.
Man entdeckt beim Shoppen in Wien abseits der Massen ein kleines Universum voller Kreativität und Nachhaltigkeit – ideal für alle, die besondere Einzelstücke suchen und dabei Wien von einer ganz anderen Seite kennenlernen möchten.
Charmante Gebäude: Architektur-Geheimtipps in Wien
Rokoko, Barock und Co. – dafür lieben Besucher die Stadt. Wusstest du zum Beispiel, dass die Liechtensteinische Fürstenfamilie zwei verschiedene Palais in Wien betreibt? Das Gartenpalais Liechtenstein im 9. Bezirk etwa vermittelt pure Barockpracht inmitten eines riesigen Parks. Nicht nur Kunstliebhaber kommen während ausgewählter Führungen und Veranstaltungen hier auf ihre Kosten, auch Spaziergänger genießen die ruhige Atmosphäre und das grüne Ambiente. Im imposanten und bis 2013 renovierten Stadtpalais werden immer wieder Kunstwerke der Fürstenfamilie ausgestellt. Tickets für die ausgewählten Führungen gibt es online.
Ein weiteres architektonisches Schmuckstück ist das MuseumsQuartier. Wo früher die Stallungen der kaiserlichen Lipizzaner untergebracht waren, geht es heute um Kunst und Kultur. Und das erkennt man auch in der Architektur: Die Gebäude lassen nur noch erahnen, dass hier mal Ställe waren – heute sind hier Ateliers und Startup-Büros. Und wie ein moderner Würfel erhebt sich das mumok aus den Altbauten. Die extra designten „Enzis“ sind große Sitzmöbel, die im Sommer zum Chillen einladen und im Winter aufgestellt werden, um an ihnen stehend den Punsch zu trinken.



Ein unerwartetes Highlight verbirgt sich am Schottentor in der Schottengasse 6–8: Wo früher eine prachtvolle Bankhalle war, trifft heute Alltagsleben auf mondäne Architektur: Hier ist mit einem Interspar der wohl mondänste Supermarkt der Stadt untergebracht. Nachdem du also durch die ehemalige Schalterhalle zwischen den Regalen nach kulinarischen Souvenirs gestöbert hast, wird im ehemaligen Tresorraum an der Kassa bezahlt – ganz stilecht! Immer wieder treten hier sogar DJs auf, die den Kulturmix perfekt machen.
Wiens Architektur überrascht immer wieder mit Kontrasten – von historischer Pracht bis moderner Kreativität findet man in der Stadt inspirierende Orte, die abseits der großen Touristenmagneten besonderes Flair versprühen.
Höfe und Geschichte: Wien spannend auf den zweiten Blick
Einfach mal in einen Innenhof abbiegen! Die verborgenen Winkel Wiens sind ein Paradies für Neugierige. Und oft sind es unscheinbare Eingänge oder Fassaden, hinter denen sich wahre Schmuckstücke verbergen. Das Votiv-Kino nahe der gleichnamigen Kirche entführt Filmliebhaber mit internationalen Perlen des Arthouse-Kinos in nostalgischem Flair. Hier trifft Authentizität auf Filmkultur, oft garniert mit Veranstaltungen wie „Stricken im Kino“.
Unweit entfernt liegt unter der Kapuzinerkirche ein royaler Friedhof: Die Kaisergruft ist eine Zeitkapsel, in der 150 Habsburger ruhen. Prunkvolle Sarkophage und eine fast ehrfürchtige Stille vermitteln ein besonderes Gefühl von Geschichte. Und am Sarg von Kaiserin Sisi (die eigentlich wirklich nur mit einem „s“ geschrieben wird) werden heute noch Blumen und Schokolade niedergelegt.
Wer wieder an der Oberfläche beim Spazierengehen den Blick hebt, entdeckt auch die vielen versteckten Innenhöfe der Stadt: Der Raimundhof, zu betreten von der Mariahilfer Straße aus, ist eine grüne Oase mit kleinen Manufakturen. Das Schottendurchhaus verbindet die Neustiftgasse 16 mit der Lerchenfelder Straße 13. Es bietet kleine Geschäfte und Cafés in beeindruckender Kulisse wie die Bäckerei Schwarzbrot mitten im Hof. Als Stadtpalais angelegt wurde einst die Ferstel-Passage in der Innenstadt – heute erinnert sie eher an eine Galerie wie in Mailand oder Paris und vereint schöne kleine Geschäfte in atemberaubender Architektur. Es lohnt sich also immer, buchstäblich abseits bekannter Pfade zu wandern!



Baumträume ohne Trubel: Erholung abseits der Touri-Massen
Einmal entspannen ohne tausend andere Menschen, bitte! Wer Wiens grüne Seite sucht, muss nicht stets in die großen Parks pilgern. Der Türkenschanzpark im 18. Bezirk ist ein Hort der Ruhe, geprägt von alten Bäumen, exotischen Pflanzen und plätschernden Bächen. Spielplätze, Teepavillons und verwunschene Wege laden ein, den Alltag zu vergessen und in die Natur einzutauchen.
Am besten fährst du mit der S-Bahn S45 oder der Bim 41 bis „Gersthof“ und bist dann schon ganz nah am grünen Paradies.
Ein ganz anderes Lebensgefühl bietet mitten in der Stadt die Strandbar Herrmann direkt am Donaukanal. Sand, bunte Liegestühle und ein Blick aufs Wasser schaffen mitten in der Stadt echte Beachvibes. Hier treffen sich Einheimische nach Feierabend zu einem Drink, bis die Sonne hinter dem urbanen Kanal und den dahinterliegenden Gebäuden untergegangen ist.
Wenn du auf der Suche nach der absoluten Natur und Weite bist, gehst du am besten hinaus auf die endlose Donauinsel. Kilometerlange Wege, verträumte Badebuchten und wilde Wiesen machen sie zur perfekten Spielwiese für Aktive, Erholungssuchende und stille Wasserfreunde, die dem Lärm der Stadt entkommen möchten.

Die „Neue Donau“ wurde renaturiert und lädt zum Schwimmen ein.
Die „Neue Donau“, so nennt sich der Arm hinter der Donauinsel, ist übrigens auch zum Schwimmen geeignet. Kleine Leitern führen im Sommer ins Wasser und sorgen dafür, dass viele Einheimische hier zum Planschen vorbeischauen.
Ich fahr raus: Wiener Lebensgefühl im Grünen
Du willst noch mehr Grün? Bei einem Ausflug in die Weinberge rund um Wien kannst du das Gefühl von Freiheit mit einem Glaserl Wein kombinieren. Die „Heurigen“ sind kleine Buschenschänken inmitten der Weinreben, an denen du im Sommer und Herbst Genuss und Natur verbinden kannst. Und schon der Weg lohnt sich. Die Bim schlängelt sich in 25 Minuten vom Schottentor in der Stadt bis zur Endhaltestelle Grinzing: Das berühmte Heurigenviertel führt über kopfsteingepflasterte Gassen zu urigen Lokalen – Wein, Musik und Lebensfreude inklusive.
Im Westen Wiens lädt das Otto-Wagner-Areal zu einer Reise durch den Jugendstil ein. Einst Teil des Steinhof-Spitals, erzählen die prachtvollen Gebäude von architektonischem Mut und gesellschaftlichem Wandel. Die weitläufigen Grünanlagen und die Otto-Wagner-Kirche sind ein Muss für Freunde außergewöhnlicher Architektur.
Wer einen besonderen, leisen Ort sucht, besucht den Zentralfriedhof. Auf einem riesigen Areal (die Bim hält entlang des Friedhofs viermal!) ruhen hier Berühmtheiten wie Beethoven und Falco. Mozarts Grab ist hier übrigens nur ein Denkmal, seine eigentliche letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Sankt Marxer Friedhof wenig imposant unter einem Autobahnkreuz.



Neue Alternativen zu altbekannten Wien-Klassikern
In Wien muss man die Klassiker „Schnitzel, Schönbrunn und Sachertorte“ natürlich gesehen und probiert haben. Aber wir haben auch interessante Geheimtipps für Alternativen zu den bekannten Orten. Der erste ist gar nicht mehr so geheim, lohnt sich aber trotzdem: Statt des oft überfüllten Schönbrunn lädt das Schloss Belvedere in der Innenstadt mit prächtigen Barockgärten, herrlichem Stadtblick und großartiger Kunst – darunter Klimts „Der Kuss“ – zu einem ruhigeren Spaziergang.

Das Schloss Belvedere ist die innerstädtische Alternative zum barocken Schönbrunn.
Wer Sachertorte liebt, findet im Café Zehnsiebzig im 7. Bezirk (daher der Name) eine vegane Interpretation des Kuchen-Klassikers: Saftig, schokoladig und so lecker, dass selbst Nicht-Veganer begeistert sind.
Auch in Sachen Schnitzel gibt’s einen Geheimtipp: Meissl & Schadn auf der Ringstraße. Hier kannst du das klassische Wiener Schnitzel in traditioneller Panierung und moderner Umgebung genießen – knusprig, frisch, großzügig serviert und meist mit kürzeren Schlangen vor der Tür.

Welche Klassiker auf jeden Fall auf deiner Must-See-Liste stehen sollten und was du sonst noch so für deinen Trip nach Wien beachten musst, erfährst du übersichtlich auf unserer umfangreichen Info-Seite.
Zum Artikel mit allen Wien-InfosFragen und Antworten zu Geheimtipps in Wien
Wo finde ich in Wien wirklich authentische, wenig bekannte Plätze abseits der Touristenpfade?
Wiens „Grätzl“ (Viertel) wie Neubau (7. Bezirk), das Servitenviertel im 8. Bezirk oder der Fünfte (Margareten) bieten Lokale, kleine Shops und den echten Wiener Alltag. Besonders charmant: Märkte wie der Meidlinger Markt oder der Kutschkermarkt, wo man Köstlichkeiten und die Wiener Lebensart direkt erlebt.
Wo gibt es die besten Aussichten oder ungewöhnliche Orte für Fotos?
Außergewöhnliche Blicke bieten die umliegenden Anhöhen wie der Kahlenberg oder Leopoldsberg. Rooftop-Bars wie der Dachboden geben ungewohnte Wien-Ansichten. Für alternative Fotospots lohnt der Besuch des Kunsthauses Wien oder der Blumengärten Hirschstetten.

Auch Wiens Skyline weiß zu überzeugen!
Was sind die außergewöhnlichsten Insider-Erlebnisse oder „nur bei Einheimischen“ beliebten Aktivitäten?
Wiens Untergrund erlebst du zum Beispiel auf einer Dritte-Mann-Tour durch historische Keller oder Katakomben in der Innenstadt. Flohmärkte oder Pop-Up-Designmärkte sind ideal zum Stöbern und Schnäppchenmachen. Am Donaukanal entspannen viele zum Beispiel abends an der „Hafenkneipe“.
Was sollte ich bei einem Kurztrip in Wien auf keinen Fall verpassen, wenn ich Geheimtipps erleben will?
Neben einem Bummel durch Märkte und Viertel empfiehlt sich der frühe Spaziergang im Park des Schloss Belvedere und ein Abstecher zu hippen Cafés wie „Zehnsiebzig“. Ein Heurigen-Abend in Grinzing mit Blick auf die Weinberge, oder ein ausgedehnter Spaziergang durch Wiens versteckte Innenhöfe und Passagen bringen echtes Insider-Feeling.
Die besten Geheimtipps für Wien auf einer Karte
Inhalte von Google Maps
Anzeigen
Ursprünglich veröffentlicht am 10.09.2025