Patagonien: Route und Highlights für 3 Wochen Rundreise

Patagonien: Route und Highlights für 3 Wochen Rundreise

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Heute nehmen dich die Phototravellers mit auf eine unvergessliche Rundreise durch Patagonien, eine der letzten wahren Wildnisse dieser Erde. Die Region im Süden von Südamerika, gelegen in Chile und Argentinien, bietet mehr als nur atemberaubende Landschaften und eignet sich perfekt für einen Roadtrip.

Patagonien ist ein Paradies für alle, die das Abenteuer suchen und die Natur in ihrer wildesten Form erleben möchten. Von majestätischen Gebirgsketten bis hin zu kristallklaren Seen – Patagonien bietet eine Vielfalt, die ihresgleichen sucht. Wir zeigen dir, auf welche Highlights du dich auf deiner Rundreise durch Patagonien freuen kannst und geben dir viele nützliche Reisetipps für ein unvergessliches Abenteuer.

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Patagonien entdecken: Auto oder Camper?

Um Patagonien zu entdecken, bietet sich ein Mietwagen an. In allen größeren Orten in Patagonien gibt es kleine familiengeführte Hotels. Du kannst Patagonien aber auch mit dem Camper erkunden. Anders als in vielen europäischen Ländern darfst du in Patagonien mit dem Camper überall übernachten. Lediglich in den Nationalparks musst du die ausgewiesenen Campingplätze ansteuern. Wir haben unseren Camper bei Holidayrent gemietet.

Sonnenaufgang im Torres del Paine Nationalpark in Chile

Patagonien ist eine der einsamsten und spektakulärsten Regionen des Planeten.

Ein Pickup-Camper auf einer Straße in Chile im Abendlicht.

Mit dem Pickup-Camper erkundest du Patagonien auf eigene Faust.

Spartipp für Selbstfahrer: Statt mit dem Camper kannst du mit Mietwagen und Zelt reisen. Allerdings ist Patagonien für das raue Wetter und die extrem heftigen Winde bekannt. Nächte im Zelt könnten ungemütlich werden.

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Start der Rundreise durch Patagonien

Um die wichtigsten Highlights in Patagonien zu sehen, solltest du für die Rundreise drei Wochen oder mehr Zeit einplanen. Für zwei Wochen ist die Region einfach zu groß und die Anreise zu weit.

Startpunkt unserer Patagonien-Rundreise ist die Stadt Punta Arenas im Süden von Chile. Zwischen der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile und Punta Arenas gibt es zahlreiche Flugverbindungen. Die Flugzeit beträgt dreieinhalb Stunden.

Eine Alternative zum Start deiner Rundreise in Punta Arenas ist das Örtchen El Calafate in Argentinien, wohin täglich mehrere Flüge von Buenos Aires aus angeboten werden. Neben Punta Arenas und El Calafate gibt es noch weitere Flugverbindungen von Santiago de Chile und Buenos Aires nach Patagonien. Direktflüge aus Deutschland gibt es nicht. Die zwei vorgestellten sind aber die wichtigsten.

Der Torres del Paine Nationalpark ist eines der Highlights deiner Rundreise.

Der Torres del Paine Nationalpark ist eines der Highlights deiner Rundreise.

Für welche Variante du dich auch entscheidest: Wir zeigen dir hier die wichtigsten Highlights, die du auf einer Patagonien-Reise auf keinen Fall verpassen darfst. Die hier vorgestellte Reihenfolge ist perfekt, wenn du in Punta Arenas startest. Du kannst unsere Highlights aber natürlich ganz nach deinen Bedürfnissen und deiner Reiseroute zusammenstellen.

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Erster Stopp auf dem Roadtrip: Punta Arenas

Punta Arenas, gelegen an der Magellanstraße, die den Atlantik mit dem Pazifik verbindet, ist mit über 120.000 Einwohnern die größte Stadt im chilenischen Teil von Patagonien. Für die Stadt selbst kannst du durchaus ein paar Stunden einplanen. Sehenswert sind unter anderem die Strandpromenade mit dem alten Steg (ein tolles Fotomotiv am Morgen und Abend) und die nahegelegene Plaza de Armas Muñoz Gamero. Schau hier unbedingt in den Palacio Sara Braun. Das 1895 errichtete Luxuswohnhaus ist heute ein Museum, in dem du einiges über die bewegende Geschichte der Region erfährst.

Punta Arenas ist der Ausgangspunkt unserer Patagonien-Rundreise.

Punta Arenas ist der Ausgangspunkt unserer Patagonien-Rundreise.

Ein Highlight, das du dir auf keinen Fall entgehen lassen solltest, ist eine Bootsfahrt zur Isla Magdalena (Kosten: circa 105 Euro pro Person – Stand September 2023). Die kleine Insel liegt in der Magellanstraße und ist Heimat Tausender Magellan-Pinguine, die du im Rahmen einer geführten Tour ab Punta Arenas besuchen kannst.

Auf der Isla Magdalena siehst du Pinguine in freier Wildbahn.

Auf der Isla Magdalena siehst du Pinguine in freier Wildbahn.

Auf der Insel selbst hast du eine Stunde Zeit. Danach fahren die Boote zur Isla Marta, auf der sich eine riesige Seelöwen-Kolonie befindet. Tickets solltest du einige Tage im Voraus über eines der vielen Online-Ticketportale buchen. Mit etwas Glück siehst du auf der Bootsfahrt sogar Delfine und Wale.

Wer noch nie im Leben Pinguine in freier Wildbahn gesehen hat, wird diesen Tag nie vergessen – versprochen!

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Unser Geheimtipp: Pali Aike Nationalpark

Von Punta Arenas führt deine Rundreise nach Nordosten in den Pali Aike Nationalpark (Parque Nacional Pali Aike), rund zweieinhalb Fahrstunden entfernt. Der Nationalpark gehört nicht zu den bekannten Highlights in Patagonien und ist noch ein Geheimtipp. Und genau deswegen lohnt sich ein Abstecher.

Der Pali Aike Nationalpark ist mit seinen riesigen Vulkankratern ein Geheimtipp.

Der Pali Aike Nationalpark ist mit seinen riesigen Vulkankratern ein Geheimtipp.

Wer nicht mit dem Camper unterwegs ist, kann im Hostal San Gregorio im gleichnamigen Ort übernachten. Eine andere Übernachtungsmöglichkeit gibt es weit und breit nicht. Hier zeigt es sich wieder: Du bist in einer der einsamsten Regionen der Welt unterwegs.

Im Pali Aike Nationalpark erwarten dich Guanakos (die an Lamas erinnern), Nandus (ein Laufvogel) und mit viel Glück sogar Pumas. Landschaftlich ist der Nationalpark für seine Vulkankrater und Lavafelder bekannt.

Ein Guanako im Pali Aike Nationalpark.

Ein Guanako im Pali Aike Nationalpark.

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Südlichster Punkt der Reise: Feuerland

Vom Pali Aike Nationalpark führt unsere Rundreise weiter in den Süden, genauer gesagt nach Feuerland. Die Inselgruppe im äußersten Süden des Kontinents gehört zwar nicht mehr zu Patagonien, darf unserer Meinung nach aber auf keiner Reise in die Region fehlen.

Ein Bergmassiv mit einem Fluss auf Feuerland.

Auf Feuerland erwarten dich schroffe Berge und wilde Natur.

Ein Campertruck in einem Bergtal mit Fluss auf Feuerland.

Hier haben wir vor den Toren von Ushuaia einen tollen Stellplatz am Fluss gefunden.

Schon die kurze, knapp 20-minütige Fahrt mit der Autofähre über die Magellanstraße (Kosten: 18 Euro pro Fahrzeug und Richtung – Stand September 2023) ist ein kleines Abenteuer. Die Schiffe fahren in einem engen Takt. Die Tickets kaufst du an Bord der Fähre. In Feuerland angekommen hältst du Kurs gen Süden. Die Route führt dich zunächst durch unendliche Weiten.

Nach rund zwei Stunden Fahrzeit erreichst du die Grenze zwischen Chile und Argentinien. Um die Grenze mit einem Mietfahrzeug zu passieren, musst du das vor der Buchung mit dem Mietwagenunternehmen abklären, die dir auch genauere Details zum Grenzübertritt erläutern kann. An der Grenze selbst musst du alle Papiere vorlegen und dir mehrere Stempel besorgen – und zwar an beiden Grenzposten. Neben einem Ein- und Ausreisestempel im Reisepass benötigst du mehrere Stempel für die Fahrzeugpapiere. Nach dem chilenischen Grenzposten folgt einige Kilometer entfernt in San Sebastián der argentinische Grenzposten. Beachte die Öffnungszeiten der Grenze. Unsere Erfahrung ist außerdem, dass sich am Morgen sehr lange Staus an der Grenze bilden.

Ziel deiner Reise ist Ushuaia, die südlichste Stadt Argentiniens (Fahrzeit ab der Fähre ca. sechs Stunden). Von hier brechen die Kreuzfahrtschiffe zur Antarktis auf. Ein Highlight ist der Nationalpark Tierra del Fuego (Eintritt: 15 Euro pro Person, nur Barzahlung – Stand September 2023), den du mit dem historischen Eisenbahn Tren del Fin del Mundo erkunden kannst.

Vor Ushuaia liegt dieses alte Wrack – für den Süden von Patagonien ist das ganz normal.

Vor Ushuaia liegt dieses alte Wrack – für den Süden von Patagonien ist das ganz normal.

Außerdem kannst du hier eine Postkarte aus dem südlichsten Postamt der Welt an Freunde und Familie schicken. Außerhalb des Parks ist die Wanderung zur Laguna Esmeralda, ein Bergsee inmitten der imposanten Bergkulisse von Feuerland, lohnenswert.

Ein unvergessliches Erlebnis ist auch die Bootsfahrt zur Isla Martillo. Hier leben neben Magellan-Pinguinen auch Eselspinguine. Buchbar ist der Ausflug in Ushuaia bei den Häuschen bei der Touristeninformation bei Piratur (ca. 100 Euro pro Person – Stand September 2023).

Auch auf der Isla Martillo kannst du Pinguine in freier Wildbahn sehen.

Auch auf der Isla Martillo kannst du Pinguine in freier Wildbahn sehen.

Nach zwei bis drei Tagen in der südlichsten Stadt Argentiniens geht es auf der gleichen Strecke wieder gen Norden, zurück aufs Festland und nach Patagonien.

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Nächster Halt: Nationalpark Torres del Paine

Das nächste Ziel deiner Rundreise ist die chilenische Hafenstadt Puerto Natales, das Tor zum weltbekannten Nationalpark Torres del Paine (Eintritt: 29 Euro pro Person – Stand September 2023). Auf der rund zehnstündigen Autofahrt wird dir bewusst, was Einsamkeit bedeutet. Hin und wieder kommst du an ein paar Häusern in der unendlichen Weite oder einer Tankstelle vorbei. Handyempfang? Fehlanzeige.

In Puerto Natales hat dich die Zivilisation zurück. In der Innenstadt gibt es kleine Hotels, süße Cafés und Restaurants. Sehr beliebt ist die Last Hope Distillery, die südlichste Destillerie der Welt. Die Cocktails sind sehr zu empfehlen!

In Puerto Natales starten zudem die Ausflugsschiffe zum imposanten Serrano-Gletscher (Tickets auf diversen Online-Portalen) im abgelegenen Nationalpark Bernardo O’Higgins (Parque Nacional Bernardo O’Higgins). Der größte Nationalpark Chiles ist nur auf dem Seeweg zu erreichen. Die Fahrt führt dich durch den „Fjord der letzten Hoffnung“ (Fiordo de Última Esperanza) – ein einmaliges Erlebnis.

Die Bootsfahrt zum Serrano-Gletscher ist ein unvergessliches Highlight.

Die Bootsfahrt zum Serrano-Gletscher ist ein unvergessliches Highlight.

Nach einem Erholungstag auf Deck des Bootes steht als nächstes Highlight der Nationalpark Torres del Paine auf dem Programm, etwa zwei Fahrstunden von Puerto Natales entfernt. Auf dem Weg lohnt ein Stopp an der Cueva del Milodón. Das ist eine riesige Höhle, in der der deutsche Abenteurer Hermann Eberhard 1895 die Reste eines prähistorischen Mylodons, ein Riesenfaultier, entdeckt hat.

Im Nationalpark Torres del Paine warten einige schweißtreibende, aber spektakuläre Wanderungen auf dich. Um dir einen ersten Überblick zu verschaffen, reicht sicherlich ein Tag aus. Leicht zu erreichen sind etwa der Wasserfall Chorrillo del Salto und der Aussichtspunkt Mirador Cuernos.

Um die bekanntesten Highlights des Parks zu entdecken, brauchst du aber mehrere Tage. Ein absolutes Muss ist die Wanderung zum Mirador Base Las Torres. Nach vier bis fünf Stunden Aufstieg erwartet dich einer der schönsten Bergseen der Anden. Empfehlenswert ist eine Übernachtung im Refugio Chileno, rund zwei Stunden von dem Bergsee entfernt.

Die Wanderung zum Mirador Base Las Torres führt dich tief in den Nationalpark.

Die Wanderung zum Mirador Base Las Torres führt dich tief in den Nationalpark.

Der Mirador Base Las Torres ist auch Teil des W-Treks, der bekanntesten Mehrtageswanderung in ganz Patagonien (vier bis sechs Tage). Noch mehr Abenteuer verspricht die längere Wanderung auf dem O-Trek (sieben bis acht Tage), der den W-Trek beinhaltet. Unserer Meinung nach reicht aber der W-Trek, um die Highlights des Nationalparks zu sehen.

Beide Wanderungen kannst du ohne Guide bewältigen, sind jedoch leider kostspielig (ab ca. 1.300 Euro pro Person – Stand September 2023), da die Unterkünfte und Zeltplätze sowie die Verpflegung in der abgelegenen Region teuer sind.

Wer etwas sparen möchte, versorgt sich selbst und nimmt ein eigenes Zelt mit – aber auch dann ist das Unterfangen nicht günstig. Wichtig: Die Wanderungen solltest du rechtzeitig im Voraus bei einer Agentur, buchen, die für euch dann die komplette Planung der An- und Abreise übernimmt.

Hier waren wir auf dem O-Trek am Grey-Gletscher unterwegs.

Hier waren wir auf dem O-Trek am Grey-Gletscher unterwegs.

Der O-Trek führt ganz nah am mächtigen Grey-Gletscher vorbei. Aber keine Sorge: Der eisblaue Gletscher lässt sich auch hervorragend vom Boot aus erkunden. Die Tickets werden im Hotel Lago Grey bis spätestens eine Stunde vor Abfahrt verkauft (Kosten: ca. 180 Euro pro Person mit Mittagessen – Stand September 2023).

Das blaue Eis des Grey-Gletschers, gesehen vom Boot aus.

Das blaue Eis des Grey-Gletschers, gesehen vom Boot aus.

Sehenswert sind geführte Puma-Touren. Die Chance, beim Puma-Trekking auf die Raubkatzen zu stoßen, ist recht hoch.

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Gigantische Eismassen: Nationalpark Los Glaciares

Die Rundreise führt nun nach Argentinien, in das bekannte Touristenstädtchen El Calafate (rund vier Stunden Fahrzeit). Der Ort, dessen Hauptstraße gesäumt ist von unzähligen Cafés, Bars und Restaurants, führt dich zum Perito-Moreno-Gletscher, einem der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in ganz Argentinien.

Der gut eine Fahrstunde entfernte Gletscher im Nationalpark Los Glaciares (Eintritt: 15 Euro pro Person – Stand September 2023) ist mit der unglaublichen Fläche von etwa 250 Quadratkilometern einer der größten Auslassgletscher des südlichen Patagonischen Eisfelds. Bestaunen kannst du den mächtigen Gletscher mit der bis zu 70 Meter hohen Eiswand von zahlreichen barrierefreien Aussichtsplattformen.

Rund 70 Meter hoch ist die Eiswand des Perito-Moreno-Gletschers.

Rund 70 Meter hoch ist die Eiswand des Perito-Moreno-Gletschers.

Zur Mittagszeit wirst du Zeuge, wie der Gletscher kalbt. Hier stürzen gigantische Eisbrocken, größer als ein 20-stöckiges Haus, unter lautem Getöse in den Gletschersee. Alternativ kannst du den Gletscher von einem Ausflugsboot aus bewundern.

Der Perito-Moreno-Gletscher ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Argentiniens.

Der Perito-Moreno-Gletscher ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Argentiniens.

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Die Reise findet ihr Ende

Von El Calafate führt die Rundreise weiter in den Norden, genauer gesagt in das kleine Örtchen El Chaltén. Die dreieinhalbstündige Fahrt ist manchmal etwas eintönig. Aber spätestens, wenn die imposanten Bergspitzen des 3.405 Meter hohen Fitz Roy am Horizont auftauchen, steigt die Vorfreude.

Die Straße nach El Chaltén – im Hintergrund ragt der Fitz Roy in den Himmel.

Die Straße nach El Chaltén – im Hintergrund ragt der Fitz Roy in den Himmel.

El Chaltén, die selbsternannte Wanderhauptstadt Argentiniens, ist ein Eldorado für Outdoor-Fans und Ausgangspunkt der bekanntesten Wanderungen im Nationalpark Los Glaciares. Der kleine Ort versprüht einen Charme, den man einfach erlebt haben muss. Überall siehst du die stolzen Besitzer der ausgebauten Weltreisemobile, vom Land Rover bis hin zum riesigen 4-Achser. Achte hier auch auf die majestätischen Andenkondore, die ihre Kreise am strahlend blauen Himmel ziehen.

Ein Andenkondor am blauen Himmel.

Beim Blick nach oben siehst du sicher den einen oder anderen Andenkondor.

Ein Regenbogen über einem Berg bei El Chaltén.

Kurz nach Sonnenaufgang leuchtet die Landschaft in den schönsten Farben.

Für El Chaltén solltest du einige Tage einplanen. Eines der Highlights ist die Wanderung zur Laguna de los Tres. Das ist ein imposanter Bergsee mit dem Gipfel des Fitz Roy im Hintergrund. Auf der Tour bist du rund 22 Kilometer unterwegs und überwindest fast 1.000 Höhenmeter. Der Lohn der Mühe ist einer der imposantesten Orte in Patagonien.

Die Wanderung zur Laguna de los Tres mit dem Fitz Roy ist ein Muss auf jeder Patagonien-Rundreise.

Die Wanderung zur Laguna de los Tres mit dem Fitz Roy ist ein Muss auf jeder Patagonien-Rundreise.

Nicht weniger spektakulär ist die Wanderung zur Laguna Torre. Der Bergsee liegt direkt vor dem mächtigen Cerro Torre. Der 3.128 Meter hohe Granitberg ist ohne Zweifel einer der schönsten Berge der Welt – und noch dazu einer der anspruchsvollsten! Der Aufstieg zum Gipfel ist den weltbesten Bergsteigern vorbehalten. Die Tour ist rund 18 Kilometer lang, dabei überwindest du 350 Höhenmeter.

Auf der Laguna Torre schwimmen auch im Sommer riesige Eisbrocken. Dahinter ragt der Cerro Torre in den Himmel.

Auf der Laguna Torre schwimmen auch im Sommer riesige Eisbrocken. Dahinter ragt der Cerro Torre in den Himmel.

Eine weitere spektakuläre Wanderung führt dich auf den Aussichtsberg Loma Del Pliegue Tumbado, von dessen Gipfel du einen wahnsinnigen Blick auf die Laguna Torre und den Cerro Torre hast. Vom Start der Wanderung in El Chaltén zum Gipfel und zurück sind es rund 19 Kilometer und 1.100 Höhenmeter.

Vom Aussichtsberg Loma Del Pliegue Tumbado hast du diesen Blick auf die Laguna Torre und links den Cerro Torre (die Felsnadel).

Neben den hier vorgestellten Touren gibt es noch viele weitere Wanderungen in der Region. Die genannten gehören aber einfach zum Pflichtprogramm.

Weniger schweißtreibende Ausflugsziele sind der Mirador de los Cóndores (ein kleiner Gipfel nahe dem Besucherzentrum) – hier kannst du ganz wunderbar Andenkondore beobachten und den Wasserfall Chorrillo del Salto bestaunen.

Hier in El Chaltén endet deine Patagonien-Rundreise nach etwa drei Wochen – zumindest fast. Schließlich musst du wieder zurück zum Ausgangspunkt in Punta Arenas in Chile. Für die Fahrt musst du mit mindestens zehn Stunden Fahrzeit rechnen. Als Zwischenstopp bietet sich eine Übernachtung in Puerto Natales an.

Die Stationen unserer Patagonien-Rundreise findest du hier im Überblick:

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Reisetipps für Patagonien

Wie komme ich am besten nach Patagonien?

Nach Patagonien hast du eine sehr lange Anreise. In der Regel reist du von Deutschland aus über die chilenische Hauptstadt Santiago de Chile oder die argentinische Hauptstadt Buenos Aires. Wir würden bei der Gelegenheit jeweils zwei bis drei Tage Puffer einplanen, um Santiago bzw. Buenos Aires zu erkunden. Aus beiden Städten gibt es zahlreiche Flugverbindungen nach Patagonien.

Wann ist die beste Reisezeit für Patagonien?

Wenn in Deutschland der Schnee fällt, herrscht in Patagonien Hochsommer (was nicht bedeutet, dass es warm wird). Die beste Reisezeit für Patagonien reicht von November bis Mitte März. Die meisten Touristen sind zwischen Dezember und Februar in Patagonien. Hier ist es allerdings auch am teuersten.

Wie ist das Wetter in Patagonien?

Patagonien ist der Antarktis so nahe. Kein Wunder also, dass du dich selbst in den Sommermonaten auf raues Wetter einstellen musst. Neben dem berüchtigten Wind kann es empfindlich kalt werden, speziell in den höheren Lagen. Sogar Schneestürme sind nicht ausgeschlossen.

Hier sind wir mitten im patagonischen Hochsommer in einen Schneesturm geraten.

Hier sind wir mitten im patagonischen Hochsommer in einen Schneesturm geraten.

Ist Patagonien gefährlich?

Patagonien ist so etwas wie eine Oase in Südamerika. Anders als in vielen südamerikanischen Städten musst du dich um deine Sicherheit nicht sorgen. Das heißt nicht, dass hier nichts wegkommt. Mit der normalen Vorsicht, wie du sie zuhause walten lässt, kommst du aber sicher durch die Region.

Was spricht man in Patagonien?

In vielen Hotels kannst du dich gut mit Englisch verständigen. Auch in den Touristenorten wirst du mit Englisch keine Probleme haben. Abseits der Touristenströme wird größtenteils nur noch Spanisch gesprochen (oftmals auch an den Grenzposten). Im Notfall helfen Hände und Füße zur Kommunikation.

Wie bleibe ich in Patagonien erreichbar?

Für Chile und Patagonien empfehlen wir dir dringend eine eSIM. Die Tarife deutscher Mobilfunkprovider für Telefonieren und mobiles Internet sind astronomisch hoch. Bedenke, dass du in weiten Teilen Patagoniens überhaupt keinen Handyempfang hast (in Chile noch besser als in Argentinien). Hotels verfügen in der Regel über kostenloses WLAN.

Wie reist man am besten durch Patagonien?

Patagonien erkundest du am besten als Selbstfahrer in deinem eigenen Tempo - mit dem Mietauto oder dem Miet-Camper. Ein internationaler Führerschein (Achtung, hier gibt es zwei verschiedene Versionen) wird empfohlen. Wir wurden allerdings nie danach gefragt. Am besten klärst du das vorab mit der Mietwagenfirma ab. Zwischen den größeren Orten gibt es zudem zahlreiche Busverbindungen.

Mit dem Camper übernachtest du an den schönsten Plätzen.

Mit dem Camper übernachtest du an den schönsten Plätzen.

Wie zahle ich in Patagonien?

In Chile zahlst du mit Chilenischen Pesos (CLP), in Argentinien mit Argentinischen Pesos (ARS). Beide Währungen haben als Symbol das $-Zeichen. Wundere dich nicht, wenn auf den Belegen $ ausgewiesen werden.

In Chile kannst du in vielen Geschäften mit deiner Kreditkarte bezahlen (Achtung: Probleme mit deutschen Kreditkarten sind möglich) oder bar zahlen. In Argentinien ist die Barzahlung sehr verbreitet. Mitunter ist sind Kartenzahlungen an Tankstellen nicht möglich.

Bei deiner Ankunft in Chile hebst du am besten am Flughafen etwas Bargeld ab. In Argentinien bietet es sich an, Euro oder US-Dollar zu wechseln. Allerdings nicht in einer Bank. Viele kleine Geschäfte wie Restaurants oder Apotheken bieten einen deutlich (!) besseren Wechselkurs an als die Banken (der sogenannte „dólar blue“). Oft steht dann ein kleines Schild am Eingang. Übrigens haben auch einige Visa-Kreditkarten einen ähnlich guten Wechselkurs.

Ist Patagonien teuer?

Eine Patagonien-Reise ist keine günstige Reiseregion. Zum einen ist da die lange Anreise aus Deutschland. Aber auch Hotels und Mietwagen sind in Patagonien – in Chile und ebenfalls in Argentinien, in der Hauptsaison kostspielig. Die Preise in den Restaurants entsprechen deutschem Niveau. Sparen kannst du allenfalls in Argentinien, wenn du einen guten Wechselkurs bekommst („dólar blue“).

Sprit ist in Chile etwas günstiger, in Argentinien deutlich günstiger als in Deutschland. In Argentinien solltest du ausschließlich den teureren „Premium“-Sprit (der eigentlich nur der normalen Qualität entspricht) tanken.

Was muss man bei den Grenzübergängen beachten?

Anders als in der EU gibt es eine echte Grenze zwischen Chile und Argentinien. Das heißt: Du benötigst neben den Ein- und Ausreisestempeln im Reisepass auch mehrere Stempel für die Fahrzeugpapiere – die Mietwagenfirma erklärt die genaueren Details. Am ersten Grenzposten reist du aus. Hier besorgst du dir die entsprechenden Stempel. Die Einreise erfolgt meist einige Kilometer weiter beim nächsten Grenzposten. Auch hier musst du dir alle Stempel besorgen. Das ist besonders wichtig, wenn du mit dem Auto unterwegs bist (andernfalls wird dein Auto als Schmugglerware konfisziert).

Beim Grenzübertritt gibt es einiges zu beachten.

Beim Grenzübertritt gibt es einiges zu beachten.

Beachte neben den Öffnungszeiten, dass die Grenzposten manchmal kaum als solche zu erkennen sind und dich niemand aufhält, wenn du einfach weiterfährst! Sei also aufmerksam beim Grenzübertritt. Willst du die Grenze zwischen Chile und Argentinien mit dem Mietauto übertreten, musst du das vorab mit der Mietwagenfirma abklären.

Beachte ebenfalls, dass du keine frischen Lebensmittel über die Grenze bringen darfst, folglich kein Fleisch, Fisch, Obst oder Gemüse. Müsliriegel, Nudeln und ähnliches sind aber erlaubt. Fahrzeuginspektionen sind eher die Regel als die Ausnahme.

Stimmt es, dass das Tankstellennetz in Patagonien dürftig ist?

Ja, das stimmt. Tankstellen sind in Patagonien rar gesät. Du solltest deine Route genau planen und mit dem Sprit nicht zu knapp kalkulieren. Mitunter kommt es vor, dass Tankstellen geschlossen haben oder schlicht und ergreifend keinen Sprit haben. Sobald du mehr als 1/3 verbraucht hast und sich eine Gelegenheit bietet, solltest du tanken.

Wir hoffen, mit unseren Tipps haben wir dir bei der Planung einer unvergesslichen Rundreise durch eine der aufregendsten Regionen der Welt ein wenig geholfen. Dann steht dem Abenteuer ja nichts mehr entgegen.

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Koffer schon gepackt? Oder noch mehr Tipps? Wir freuen uns auf deinen Kommentar!

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1 Kommentar

hihi30483

sehr schön