Geheimtipps für deinen Urlaub auf Malta & Gozo
300 Tage Sonnenschein im Jahr, kunterbunte Fischerdörfer, raue Steilküsten, die Salzpfannen auf Gozo – hört sich schon mal ziemlich gut an, oder? Die maltesischen Inseln bestehend aus Malta, Gozo und Comino werden euch mit ihrem Charme bezaubern. Unsere Bloggerin Nina war für euch untwergs.
Neben einer die surrealen Landschaft und kleinen bunten Dörfern wie dem Popeye Village kommen bei einer Reise auf die maltesischen Inseln auch Kulturbegeisterte nicht zu kurz! Valletta als Europäische Kulturhauptstadt 2018 und die 5.000 Jahre alten Tempelanlagen werden dich in ihren Bann ziehen. Hier sind meine Highlights und Geheimtipps für deinen Malta-Urlaub...
Valletta: Verliere dich in den Gassen der Kulturhauptstadt
Valletta thront majestätisch im Nordosten Maltas auf einer Landzunge. Enge Gassen ziehen sich durch hügelige Häuserreihen. Hölzerne Erker schmücken die schlichten Häuser, die meist aus gelb-braunem Kalkstein gebaut sind. Sich in der überschaubaren Altstadt, die seit 1980 zum UNESCO Welterbe zählt, einfach treiben zu lassen, ist wohl die schönste Art Valletta zu erkunden.
Sind die Gassen Vallettas nicht zauberhaft?
Einen traumhaften Ausblick auf die umliegenden „Drei Städte“ Vittorosia, Senglea und Cospicua versprechen die Oberen Barraker Gärten. Auch die St. John’s Kirche sollte auf dem Programm deines Malta-Urlaubs stehen. Die aufwändigen Goldverzierungen, detailreichen Wand- und Deckenmalereien sowie der pompöse Altar sind wirklich beeindruckend und rechtfertigen den Eintritt von zehn Euro. Noch mehr Pracht und Geschichte erlebst du im Großmeisterpalast. Lange Rüstungskorridore und riesige Wandteppiche in den Prunkräumen verbergen sich in dem von außen eher unscheinbaren Gebäude.
Tipp: Fahre unbedingt mit dem Wassertaxi von Vallettas Hafen hinüber zu den „Drei Städten“ der ehemaligen Ordensritter von St. John. Hier erwartet dich eine mindestens genauso bewundernswerte Architektur, nur dass es hier angenehm ruhig ist. Vittoriosa ist besonders hübsch, die Spitze Sengleas ein sehr romantischer Ort, um die Sonne untergehen zu sehen. Alternativ kannst du selbst das Steuer in die Hand nehmen und Valletta von deinem eigenen Boot aus entdecken. Im Hafen von Sliema kannst du dir einfach ein Boot mieten, dich treiben lassen und dort anhalten, wo es dir gefällt. Ein Bootsführerschein ist nicht nötig.
Vittorosia, eine der „Drei Städte“.
Selmun: Mit dem Segway über Stock und Stein
Ich gestehe, bisher war ich diesem Fortbewegungsmittel gegenüber etwas skeptisch. Da wusste ich aber auch noch nicht, dass ein Segway auch steinige Wege problemlos bewältigt. So wie es in der Gegend um den Selmun Palace im Nordwesten Maltas der Fall ist. Nur durch Verlagerung deines Körpergewichts kommst du beinahe lautlos voran. Die Tour mit Segway Malta bringt dich zu verborgenen Stränden und tollen Ausblicken auf die St. Paul’s Insel, die Fischfarmen im Meer und das türkisblaue Wasser in der Mellieha Bucht. Auch in anderen Regionen Maltas werden Segway-Touren mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden angeboten. Eine richtig coole Aktivität!
Noch mehr Sport auf Malta
Aufgrund der angenehmen Temperaturen ist Malta eine ideale Insel, um in der Natur aktiv zu werden. Entdecke unberührte Landstriche im Rahmen einer Wanderung oder fordere dich bei einer abenteuerlichen Klettertour heraus. Auch per Fahrrad oder auf dem Pferderücken lassen sich die malerischen Dörfer und traumhaften Kulissen wunderbar erkunden. Wenn Wasser eher dein Element ist, tauche ab in die vielfältige, bunte Unterwasserwelt. In glasklarem Wasser erwarten dich spannende Wracks, farbige Höhlen und artenreiche Riffs, welche die Felsküsten umgeben. Auch Wasserski, Windsurfen und Segeln sind auf Malta beliebt.
Mit dem Segway on tour.
Marsaxlokk: Farbenfrohe Kulisse im ursprünglichen Fischerdorf
Zwei Gründe sprechen für einen Ausflug nach Marsaxlokk: Zum einen ist an diesem Ort das Meer mit den sanft im Wasser schaukelnden, bunten Fischerbooten einfach zauberhaft anzusehen. Zum anderen kannst du hier den fangfrischesten Fisch genießen. Zuerst an der Promenade entlangschlendern und anschließend im gemütlichen Terrone den Gaumen mit einem italienisch inspirierten Fischgericht verwöhnen – einfach herrlich!
Der Katze gefällt’s in einem der Fischerboote anscheinend auch ganz gut.
St. Peter’s Pool & Blaue Grotte: Geformt durch das wilde Meer
Was das Meer über Tausende von Jahren manchmal formt, ist wirklich kurios. Zum Beispiel den St. Peter’s Pool in der Nähe von Marsaxlokk. Hier tummeln sich bei schönem Wetter zahlreiche Sonnenanbeter und Wasserratten. Doch auch die Umgebung rechts des natürlichen Schwimmbeckens solltest du dir nicht entgehen lassen und natürlich auch nicht die spektakuläre Aussicht von oben.
Erfrischung im St. Peter’s Pool gefällig?
Etwas weiter im Westen erwartet dich die Blaue Grotte als eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Insel. Da der Lichteinfall in die Grotte morgens am besten ist und die Schlange der Wartenden für die Bootstouren kürzer, solltest du gleich nach dem Frühstück dorthin fahren. Bei stürmischem Wetter wie bei meinem Aufenthalt finden jedoch keine Touren in die Grotte statt, in deren Nähe übrigens schon ein Weißer Hai mit 8,5 Metern Länge gesichtet wurde. Doch schon allein der Blick von oben auf den Felsbogen ist fantastisch.
Die berühmte Blaue Grotte von oben.
Geheimtipp: Das Devil’s Hole in der Coral Lagoon ganz im Nordwesten ist ein natürliches Loch, das im Rhythmus der Wellen mit Meerwasser gefüllt wird. Waghalsige stürzen sich hier vom Felsenrand ins tiefblaue Nass.
Das Devil’s Hole - bei starker Brandung wirklich gefährlich.
Popeye Village: Malerische Bucht in der Heimat des spinatvertilgenden Matrosen
Eigentlich fährt man zum Popeye Village nicht, um die Häuschen von innen zu besichtigen. Die Kulissenstadt mit den bunten Holzhäusern und dem kleinen Hafen ist besonders von oben ein Highlight. Sie wurde 1980 für den Film „Popeye“ erbaut und beherbergt nun einen Freizeitpark, der vor allem Kindern viel Spaß bietet. Das türkis leuchtende Wasser in der Bucht ist aber auch für Erwachsene eine perfekte Abkühlung vom Steg aus, der etwas vom Dorf entfernt ins Meer führt.
Schon ein bisschen surreal, das Popeye Village.
Salzpfannen & Wied il-Mielah – Küstenkulisse mit Wow-Effekt auf Gozo
Während deines Malta-Urlaubs solltest du auf jeden Fall auch Gozo einen Besuch abstatten. Eine kurze 30-minütige Fährfahrt trennt die Schwesterinsel von Malta. Besonders ans Herz legen möchte ich dir die Nordküste. Zwischen Qbajjar und Xwejni Bay erwartet dich eine Landschaft aus bizarr geformten Globigerinenfelsen und mit hellblauem Meerwasser gefüllten Salzpfannen. Sie werden seit der Römerzeit zur Salzgewinnung genutzt. Ein magisches Bild!
Faszinierende Landschaft – die Salzpfannen von Gozo.
Weiter Richtung Osten fallen die Klippen aus dunkelgrauem Gestein senkrecht ins Meer ab und bieten ein spektakuläres Panorama. Ideal zum Wandern entlang der Küste. Nach einigen hundert Metern erreichst du Wied il-Mielah, das bekannteste Felsentor Gozos. Nicht nur von oben ist es eine wirklich beeindruckende Gesteinsformation, denn auf Taucher warten hier unvergessliche Unterwasserabenteuer. Das beliebte Felsentor Azure Window auf Gozo, das eine der Hauptsehenswürdigkeiten Maltas war, ist leider aufgrund von starken Winden 2017 eingestürzt.
Ramla und San Blas Bay: Badevergnügen am roten Strand
Der eine ist der beliebteste und belebteste Strand Gozos, der andere ist abgelegen und nur zu Fuß erreichbar. Auch wenn den Ramla und San Blas Beach die orangerote Farbe des Sandes verbindet, sprechen sie doch eine sehr unterschiedliche Zielgruppe an. Im kristallklaren Wasser planschen, schnorcheln, in der Sonne aalen und die Gedanken mit dem Rauschen der Wellen wegtragen lassen – den perfekten Tag am Meer verbringst du in beiden Buchten.
Blick auf die San Blas Bay.
Geheimtipp: Ein netter Einheimischer am Ramla Beach verriet mir einen besonderen Ort für eine grandiose Aussicht auf die Bucht: eine Höhle, zu der du vom rechten Ende des Strandes hochwandern kannst. Du erreichst sie auch, wenn du mit dem Roller bzw. Auto zu Rdum il-Kbir hinauffährst.
Weitere Sehenswürdigkeiten in Malta, Gozo und Comino
St. Pauls Katakomben
Wenn du dich für die Geschichte Maltas interessierst, solltest du die St. Pauls Katakomben besuchen. Sie liegen unter der Stadt Rabat und gehen bis in das 2. Jahrhundert zurück. Über eine Treppe erreichst du die engen Tunnel, in denen ab 350 n. Chr. bis zu 1.400 Tote begraben wurden. Aber Vorsicht: die Besichtigung der Katakomben ist nichts für Menschen mit Platzangst!
Hagar Qim, Mnajdra & Ġgantija Tempel
Weitere Zeugen längst vergangener Zeiten sind die über 5.000 Jahre alten Tempel Hagar Qim und Mnajdra. Beide werden durch ein Zeltdach vor Umwelteinflüssen geschützt und zählen zum UNESCO Welterbe. Nicht nur ihr Alter versetzt ins Staunen, auch die gewaltigen Megalithen, mit denen die Tempel erbaut wurden. Der größte dieser Steinblöcke wiegt unglaubliche 20 Tonnen! Im Hagar Qim Tempel wurde übrigens die berühmte Venus von Malta entdeckt. Die Ġgantija Tempel auf Gozo wurden ebenfalls zwischen 3.600 und 3.200 v. Chr. errichtet und damit noch vor dem bekannten Stonehenge in England. Auch hier wurden gigantische Kalksteinblöcke für Türen, Altare und dekorative Elemente verwendet, die teils über fünf Meter lang sind.
Die alten Tempel sind unglaublich beeindruckend.
Tagesausflug nach Comino
Die Blaue Lagune auf Comino ist längst kein Geheimtipp mehr, doch ein Ausflug in diese paradiesische Bucht gehört einfach zu einem Urlaub auf Malta und Gozo unbedingt dazu. Die kleinste maltesische Insel ist autofrei und daher herrlich idyllisch, insbesondere abseits dieses Hotspots. Tagestouren mit dem Boot werden ab Malta z.B. von Sea Adventure Excursions angeboten. Ein besonderes Erlebnis ist die Fahrt mit einem Glasbodenkatamaran, der unter anderem auch über einem im Zweiten Weltkriege versenkten deutschen Kriegsschiff anhält, das du - ohne nass zu werden - durch die Glasscheibe bestaunen kannst. Tickets solltest du rechtzeitig buchen und diesen Ausflug idealerweise für einen Wochentag planen, denn samstags und sonntags drängen sich auf die Comino die Besucher!
Allgemeine Tipps & die besten Restaurants auf Malta und Gozo
Beste Reisezeit, Anreise und Fortbewegung auf Malta & Gozo
Aufgrund des subtropischen, regenarmen Klimas ist Malta das ganze Jahr über eine Reise wert. Im Juli und August kann es zwar etwas heiß werden, jedoch macht die erfrischende Dauerbrise die hohen Temperaturen durchaus erträglich. Air Malta fliegt von mehreren deutschen Flughäfen direkt nach Malta. Autofahren auf der Insel ist aufgrund des Linksverkehrs etwas anstrengend, die mit einem Mietwagen verbundene Flexibilität jedoch einfach unbezahlbar. Auf Gozo habe ich mich mit dem Roller fortbewegt. Perfekt, um immer einen Parkplatz zu finden und auch schmale Wege passieren zu können.
Wunderbar schlafen: Hotels auf Malta
Da es in Valletta nicht allzu viele Hotels und erst recht keine Parkplätze gibt, sucht man sich am besten eine Unterkunft etwas außerhalb der Hauptstadt. Empfehlen kann ich dir das Designhotel Chapter 5 oder das Talbot & Bons Bed & Breakfast.
Maltesische und internationale Leckereien
Malta und auch Gozo haben einige feine Restaurants und Cafés zu bieten. Besonders empfehlen kann ich dir den Crystal Palace in Mdina (Malta), wo du die typischen Pastizzi probieren kannst. Die Stadt ist zudem ein Must-Do für alle „Game of Thrones“-Fans, da sie als Drehort für die Serie diente. Die leckeren Filoteigtaschen gibt es auch im Tiffany’s Bistro (Sliema, Malta), das neben dem Emma’s Kitchen mein Lieblingscafé zum Frühstücken war. Im Soulfood in Valletta gibt’s gesunde Bowls und Säfte, den besten Cappuccino im Lot Sixty One Coffee Roasters.
Im Food-Himmel Maltas: mit Käse gefüllte Pastizzi.
Authentische maltesische Gerichte genießt du im Rubino in Valletta oder im Ta' Rikardu auf Gozo. Eine Institution für Ftira (maltesische Pizza), Pizzas, Qassatat und Brot ist Mekren’s Bakery in Nadur (Gozo). Eine Weinprobe im Ta Mena Estate auf Gozo bietet Einblicke in die maltesische Weinkultur. Hier kannst du auch andere lokale Produkte wie Olivenöl, Salz, Marmeladen oder Gebäck kaufen.
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