Vancouver – die schönsten Sehenswürdigkeiten der kanadischen Metropole
Regelmäßig landet Vancouver in Rankings der lebenswertesten Städte der Welt. Aber was gibt es dort überhaupt zu sehen? Ich zeige dir die schönsten Sehenswürdigkeiten dieser aufregenden Stadt an der Westküste Kanadas und verrate dir meine ganz persönlichen Highlights.
Gastown: Die Altstadt Vancouvers
Im Ausgehviertel Gastown steht wohl das meistbewunderte Bauwerk Vancouvers: Wenn die Gastown Steam Clock jede Viertelstunde mit Dampf und Glockenspiel ankündigt, bildet sich immer eine kleine Menschentraube um die erste dampfbetriebene Uhr der Welt, die trotz antikem Erscheinungsbild tatsächlich erst 1977 gebaut wurde. Kann man interessant finden – oder man entdeckt die anderen schönen Dinge, die der historische Stadtteil Gastown zu bieten hat.
Am besten, du startest deine Erkundungstour in Gastown erstmal mit einem ausgiebigen Brunch bei Nemesis Coffee und bummelst dann durch die Nebenstraßen der Water Street mit ihren kleinen Boutiquen und Vintage-Geschäften.
Und willst du doch noch die Gastown Steam Clock in Aktion sehen, dann kannst du dir die Wartezeit bis zum nächsten Glockenschlag direkt nebenan bei einem der beliebtesten Donut-Läden in Vancouver vertreiben: Seit 1979 beglücken Lee’s Donuts mit ihren süßen Kringeln die Stadt und sind mit nur fünf Filialen irgendwie immer noch der kleine Mom and Pop Store, also der kleine, familiengeführte Laden, der einst mit einem Stand auf dem Granville Public Market begann.
Über den Wolken & auf dem Wasser: Panoramaflug über Vancouver
Perfekt verbinden lässt sich ein Spaziergang durch Gastown auch mit einem Abstecher zum Canada Place, wo sich unter anderem das Kreuzfahrtterminal Vancouvers befindet. Dort legen oft große Schiffe auf dem Weg nach oder von Alaska an.
Von Gastown ist es nur ein Katzensprung zum Kreuzfahrtterminal am Canada Place.
Außerdem befindet sich hier gleich nebenan das Vancouver Harbour Flight Centre, von dem aus die neue Fußgängerfähre nach Vancouver Island ablegt, aber auch die vielen Wasserflugzeuge zu vielen weiteren Zielen in British Columbia und Seattle starten.
Wenn du nämlich wirklich eins in Vancouver unternommen haben solltest, dann ist es ein Panoramaflug mit eben einem dieser Wasserflugzeuge! In kleinen Maschinen mit einer maximalen Kapazität von 6 bis 14 Passagieren geht es über die beeindruckend grüne Umgebung von Vancouver und dessen Skyline; gestartet und gelandet wird – na klar – auf dem Wasser.
Du kannst zwischen einem 30- oder 45-minütigen Panoramaflug wählen. Ticketpreise richten sich je nach Uhrzeit und Verfügbarkeit und beginnen bei 171 bzw. 247 CAD (ca. 113 bzw. 164 EUR, Stand September 2024). Mehr Informationen findest du auf der Website von Harbour Air.
Zur WebsiteBeachlife in Kitsilano
Praktisch: Liegende Baumstämme dienen an Vancouvers Stränden als gemütliche Rückenlehne oder Sitzgelegenheit.
Ein bisschen Strand gefällig? Kitsilano ist so etwas wie das Kalifornien Vancouvers: Am langen Kitsilano Beach wird gesonnt, Volleyball gespielt oder der Hund Gassi geführt. Vancouverites pflegen ohnehin ein legeres Miteinander und Kitsilano ist der Inbegriff dieser entspannten Lebensart.
Mit den bunten Mini-Fähren durch den False Creek
Kitsilano solltest du unbedingt auch zum Sonnenuntergang besuchen. Stadtstrände gibt es einige im küstenreichen Vancouver, aber den Tag mit Blick auf den gold-orangefarbenen Horizont am Elsie’s Point ausklingen zu lassen, ist schon etwas Besonderes.
Am besten erreichst du den äußersten Zipfel Kitsilanos mit einer der knuffigen False Creek Ferries, die auch Granville Island anfahren.
Tipp: Lege dir am besten ein Tagesticket zu und gestalte deine eigene Hop-On-Hop-Off-Tour entlang des False Creek. So kannst du Vancouver auch vom Wasser aus erkunden. Achte dabei darauf, ein Ticket für die False Creek Ferries zu kaufen und nicht für den Aquabus – die bunten Boote sind mit ihrer fröhlichen Regenbogen-Bemalung zwar noch ein kleines bisschen süßer, fahren aber nicht den kompletten False Creek ab.
Granville Island: Ein Traum (nicht nur) für Foodies
Granville Island ist das beste Beispiel dafür, dass man Orte einfach selbst erlebt haben muss, um sich ein Urteil zu bilden. Was mir zunächst wie eine typische Touristenfalle erschien – ein Markt mit Street Food und Kunsthandwerk – stellte sich als eines meiner persönlichen Highlights in Vancouver heraus.
Früher Industriegelände, heute sowohl für Touristen als auch für Locals ein beliebtes Ausflugsziel: Granville Island.
Seitdem die ehemalige Industriebrache in den 1970er-Jahren zur Heimat des Granville Public Market wurde, haben kleine Indie-Shops, Feinkosthändler, Künstler und Street-Food-Stände die Halbinsel zu einem kleinen Boho-Paradies gemacht.
Viele der kleinen Unternehmen, die sich hier in der Anfangszeit niedergelassen haben, gibt es heute noch und es wird sehr darauf geachtet, vor allem Existenzgründern eine Plattform zu bieten: Filialen großer Ketten suchst du hier vergebens!
Whale Watching: Den großen Riesen ganz nah
Die Saison dauert von März bis November: Dann ziehen Orcas und Buckelwale durch die Salish Sea, dem Teil des Pazifischen Ozeans zwischen Vancouver, Vancouver Island und dem US-Bundesstaat Washington. Mit etwas Glück siehst du sie sogar bei einer ganz normalen Fährüberfahrt nach Vancouver Island oder auf einem Panoramaflug mit dem Wasserflugzeug. Du kannst aber auch eine Whale Watching Tour buchen – mit Wal-Sichtungsgarantie!
Es gibt übrigens strenge Regularien, welche Entfernungen und Positionen das Schiff zu den Walen einzuhalten hat. Kommen die Wale von sich aus näher, müssen die Motoren so lange abgeschaltet werden, bis die Tiere sich von allein entfernt haben.
Die halbtägigen Touren von Prince of Whales starten auf Granville Island und lassen sich so perfekt mit einem Besuch dort verbinden.
Zur WebsiteGrouse Mountain: Der wohl schönste Blick auf Vancouver
In Vancouver pure Natur zu erleben, ist trotz der vielen Wolkenkratzer leichter als du denkst. Zum einen befindet sich direkt angrenzend an Downtown der riesige Stanley Park, eigentlich ein natürlicher Wald, zum anderen sind sogar Freizeitaktivitäten wie Skifahren im Winter durch die nahen Berge kein Problem.
Der Hausberg Vancouvers, Grouse Mountain, lohnt auch im Sommer einen Besuch: Der Blick vom Gipfel gehört zu den schönsten Aussichten auf die Stadt. Um dorthin zu gelangen, muss du zunächst mit einer Seilbahn, dem Skyride, zur Bergstation, und von dort aus mit einem steilen Sessellift hinauf zum obersten Aussichtspunkt. Der Sessellift ist übrigens nichts für schwache Gemüter; er ist sehr hoch, und der Überrollbügel eher Dekoration als Sicherheitsvorkehrung – aber der Ausblick ist den Nervenkitzel wert!
Wenn du statt der Seilbahn lieber zu Fuß zum Aussichtspunkt gehen möchtest, gibt es einen eigenen Wanderweg, der dich in knapp unter 2 Stunden ans Ziel führt. Der Wanderweg ist eher etwas für Bergerfahrene – bereite dich auf jeden Fall gut vor und steig in die passenden Wanderschuhe mit ausreichend Trittsicherheit.
Vom Grouse Mountain hast du eine phänomenale Aussicht auf Vancouver.
Capilano Suspension Bridge: Ein Regenwald vor der Haustür
Auf dem Weg zum Grouse Mountain liegt der Capilano Suspension Bridge Park, den du dir ebenfalls nicht entgehen lassen solltest. Plane genug Zeit ein, denn rund um die 136 Meter lange frei hängende Seilbrücke, die Capilano Suspension Bridge, befindet sich noch ein kleiner Themenpark.
Die Capilano Suspension Bridge gehört zu den aufregendsten Sehenswürdigkeiten Vancouvers.
Auf der anderen Seite der Brücke kannst du zum Beispiel in über 30 Metern Höhe auf Seilbrücken zwischen riesigen, 250 Jahre alten Douglas-Fichten spazieren oder entlang liebevoll gestalteter Wanderwege mehr über den Regenwald British Columbias erfahren.
In den Treetop Adventures wandelst du zwischen riesigen Fichten umher.
Chinatown: Ein wichtiges Stück kanadischer Geschichte
Wusstest du, dass in Richmond, ein Vorort Vancouvers, die größte chinesische Community Kanadas lebt? Schon vor über 100 Jahren siedelten sich im heutigen Chinatown die ersten Einwanderer an, um sich beim Ausbau der kanadischen Eisenbahnstrecken zu verdingen.
Dass diese Geschichte nicht immer ganz konfliktfrei verlaufen ist, kannst du heute im Chinatown Storytelling Centre erfahren, einem kleinen, aber sehr feinen Museum auf der Pender Street. In interaktiven Elementen tauchst du in die chinesisch-kanadische Geschichte ein – und falls du noch hübsche Souvenirs jenseits von Touristenkitsch brauchst, wirst du hier im außergewöhnlich gut sortierten Shop fündig.
Wie in China fühlst du dich erst recht im Dr. Sun Yat-Sen Classical Chinese Garden. Diese grüne Oase mitten im geschäftigen Vancouver scheint wie aus einer anderen Welt: Originalgetreu wurde hier ein Garten nach klassischen, chinesischen Vorgaben gestaltet.
Hilfreiche Tipps für deine Reise nach Vancouver
Wie lange fliegt man nach Vancouver?
Lufthansa bringt dich mit einem Airbus A350 mehrmals wöchentlich in 9 1/2 Stunden von München ohne Zwischenstopp nach Vancouver. Mit etwas Glück kommst du auf dieser Strecke auch in den Genuss der neuen Kabinenausstattung “Allegris”.
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Wie viele Tage sollte man für Vancouver einplanen?
Grundsätzlich kann man nicht genug Zeit in Vancouver verbringen, finde ich. Aber die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass du noch einen Abstecher in die ebenso sehenswerte Umgebung wie z.B. Vancouver Island machen möchtest.
Ich empfehle dir daher, mindestens drei oder vier volle Tage für Vancouver einzuplanen, um dir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten anzusehen plus einen zusätzlichen Tag, falls der Jetlag dich etwas mitnimmt – der Zeitunterschied zu Deutschland beträgt nämlich ganze neun Stunden.
Beachte den Zeitunterschied bei deiner Reiseplanung.
Was sind die wichtigsten/schönsten Sehenswürdigkeiten von Vancouver?
Wenn ich dir drei Sehenswürdigkeiten in Vancouver nennen soll, die du auf jeden Fall besuchen musst, dann sind es Granville Island, Gastown und den Capilano Suspension Bridge Park – mit diesen drei Locations bekommst du nämlich einen guten Überblick über die Vielfalt Vancouvers.
Wo übernachtet man am besten in Vancouver?
Gut übernachten kannst du im The Burrard, einem charmanten Boutique-Hotel im Motel-Stil, in dessen Art-Déco-Ambiente du dich fühlen wirst wie in Miami South Beach.
Im Erdgeschoss findest du praktischerweise auch einen Ableger von Elysian Coffee, einer kleinen Indie-Rösterei aus Vancouver, und kannst so gleich koffeingeladen in den Sightseeing-Tag starten.
Erinnert an Miami: Das The Burrard in Vancouvers Downtown.
Was solltest du noch über Vancouver wissen?
Wie viele Großstädte in Nordamerika muss sich Vancouver in den letzten Jahren einigen sozialen Herausforderungen stellen, das bleibt auch im Stadtbild nicht unbemerkt. Dennoch habe ich mich sogar als Alleinreisende nie unwohl oder unsicher gefühlt.
Im Gegenteil: Die lässige und zuvorkommende Art der Vancouverites ist so beeindruckend, dass man sich als Besucher sofort willkommen fühlt. Die Servicekultur in Dienstleistungsbereichen ist ohnehin sehr ausgeprägt, aber allgemeine Freundlichkeit und Rücksichtnahme auf andere gehören so sehr zum Miteinander, dass ich gar nicht anders konnte, als mein Reiseherz an Vancouver zu verlieren.
Vielen Dank an Destination Vancouver für die Unterstützung bei der Recherche für diesen Artikel!
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