Uruguay wird wegen seiner sanften Hügel, grasgrünen Weiden und als sicherstes Land des Kontinents auch "die Schweiz Südamerikas" genannt. Aber wenn du über die Weiten der Pampa hinaus schaust, wirst du ein pulsierendes Nachtleben, traumhafte Strände und eine brodelnde kulinarische Szene vorfinden.

Außerdem hat Uruguay die wohl freundlichsten Einwohner, die man sich vorstellen kann. Tiefenentspannt, meist mit Mate-Tee bewaffnet, erzählen sie mit glänzenden Augen von ihrem Land und laden dich als ihr neuer Amigo umgehend zum Asado, dem typischen Grillen ein. Ich nehme dich mit auf eine Reise durch das Land und gebe dir Tipps, welche Orte und Sehenswürdigkeiten du nicht verpassen solltest!

Die Hauptstadt Montevideo ist so ganz anders als andere südamerikanische Städte. Es ist einfach alles so ruhig, sauber und gelassen. Wo sind der endlose Lärm, die wimmelnden Straßen und die erstickenden Abgase des Großstadtverkehrs?

Montevideo bewegt sich stattdessen in seinem eigenen, unaufdringlichen Rhythmus. Für einen ersten Streifzug durch Montevideo nimmt man sich am besten Ciudad Vieja - die Altstadt - vor. Das einladende Viertel erwartet euch mit Geschichts- und Kulturmuseen sowie prachtvollen, jahrhundertealten Bauwerken wie der klassizistischen Catedral Metropolitana de Montevideo an der malerischen Plaza de la Constitución. Sowie dem berühmten Teatro Solís mit seinem vielseitigen Bühnenprogramm.

Auf dem mächtigen Hauptplatz Plaza Independencia schlägt das Herz Montevideos. Besonders beeindruckend ist der Palacio Salvo. Dieses Gebäude im Art-Déco-Stil ist das Wahrzeichen von Montevideo und mit seinen 27 Stockwerken und einer Höhe von 100 Metern war es von 1928 bis 1935 der höchste Turm Südamerikas.

Obwohl Montevideo eine blühende Restaurantszene hat, ist der Favorit der meisten Besucher (und vieler Einheimischer) nach wie vor das Almuerzo (Mittagessen) auf dem belebten Mercado del Puerto. Wenn es eine Sache gibt, die Uruguayer fast so sehr lieben wie Mate-Tee, dann ist es Fleisch, das hier kiloweise auf den unzähligen Grills vor sich hin brutzelt. Obwohl das Essen nicht allzu günstig ist, würde ich aufgrund des Erlebnisses einen Besuch des Markts empfehlen, egal ob du essen gehst oder nicht.

Mein Tipp: Solltest du an einem Sonntag in der Stadt sein, besuche unbedingt den wuseligen Flohmarkt "Feria de Tristán Narvaja", der sich über mehrere Straßenzüge des Stadtviertels Cordón erstreckt. Er ist ein Paradies für alle, die auf der Suche nach Kunsthandwerk, Spielzeug, Antiquitäten, alten Büchern und dem wöchentlichen Angebot an frischem Obst und Gemüse sind.

Mein Unterkunftstipp für Montevideo: Das Alma Historica Boutique Hotel bietet Eleganz und Komfort im Herzen der Altstadt von Montevideo, Uruguay. Es bietet 15 verschiedene Zimmer, die von wichtigen Figuren aus der Kultur Uruguays inspiriert sind. Es liegt gegenüber dem schönsten und romantischsten Platz Montevideos, dem Zabala-Platz, im historischen Stadtzentrum, umgeben von Restaurants, Theatern, Cafés, Buchläden und Antiquitätengeschäften. Ideal, um die Stadt zu erkunden!

"Unberührt" ist vielleicht das am flexibelsten verwendete Wort in der modernen Reiseliteratur, aber im Fall der Küste Uruguays passt es perfekt. Als eine der am wenigsten bewohnten Küsten der Welt ist die gesamte Südostküste des Landes von einsamen Stränden durchzogen, die 10 Monate im Jahr leergefegt sind. Die Küstenstädte reichen von Hippie-Refugien in der Region Rocha nahe der brasilianischen Grenze bis hin zum pulsierenden Punta del Este - dem Urlaubsdomizil südamerikanischer Stars und Sternchen.

Ein Ort, der es mir besonders angetan hat, ist Cabo Polonio. Hier gibt es keine Straßen, keine Autos und der Strom kommt aus Generatoren. Es kann nur zu Fuß oder mit dem 4×4-Allradantrieb erreicht werden, aber genau das macht den besonderen Reiz aus. Meterhohe Sanddünen, der wilde Atlantik vor der Tür, gepaart mit alternativen Lebensweisen und einer Gemeinschaft, die sich vehement für den Naturschutz einsetzt. Ansonsten geht es in Cabo ruhig, gemächlich und entspannt zu - Hektik Fehlanzeige. Hier ist Seele baumeln lassen ein unbeschriebenes Gesetz.

Die Felsen vor der Siedlung werden von Seelöwen bewohnt. Seitdem der Handel mit ihrem Fleisch verboten wurde, hat sich ihre Zahl stark erhöht und sie sind zu einer der Attraktionen von Cabo Polonio geworden. Jetzt kann man Hunderte von Tieren beobachten, die sich auf den Felsen sonnen. Der weithin sichtbare Leuchtturm ist seit 1881 in Betrieb. Er kann bestiegen werden und bietet einen herrlichen Panoramablick auf Cabo Polonio, die Dünen, die Strände und die Torre-Inseln vor der Küste.

Mein Unterkunftstipp für Cabo Polonio: Das gemütliche La Perla del Cabo liegt in Cabo Polonio, nur wenige Schritte vom Strand La Calavera entfernt und bietet komfortable Unterkünfte direkt am Strand und ein hervorragendes Restaurant.

Die älteste Stadt des Landes solltest du bei einem Besuch Uruguays auf jeden Fall mit einplanen. Am Ostufer des Río de la Plata gelegen, 180 km westlich von Montevideo, aber nur 50km mit der Fähre von Buenos Aires entfernt, ist Colonia del Sacramento Uruguays Beitrag zum Unesco-Weltkulturerbe.

Das Barrio Histórico, das älteste Viertel, bestehend aus engen, gepflasterten Straßen aus der Kolonialzeit, liegt auf einer kleinen Halbinsel, die in den Fluss hineinragt. Besuche die Ruinen des Klosters San Francisco aus dem 17. Jahrhundert. Das Kloster brannte im 18. Jahrhundert ab, aber viele der alten Mauern sind noch erhalten und können besichtigt werden. Sei sicher, dass der Akku deiner Kamera geladen ist, denn Colonia ist der Traum eines jeden Fotografen! Entdecke kleine, mit Kopfstein gepflasterte Gassen, Plätze voller alter Gebäude, rostige Oldtimer und urige Läden, die sich an den unscheinbarsten Stellen verstecken. Hübsche Reihen von Platanen bieten Schutz vor der Sommerhitze und die Uferpromenade ist ein Ort für spektakuläre Sonnenuntergänge.

Mein Tipp: Nach der Erkundung von Colonia mache einen Stopp im Charco Bistró (Adresse: Misiones de los Tapes). Hier bekommst du köstliche Gerichte im einladenden Garten mit freiem Blick auf den Rio de la Plata.

Mein Unterkunftstipp für Colonia del Sacramento: Das Charco ist ein wunderschön eingerichtetes Boutique-Hotel mit Blick auf den Rio de la Plata. Die kolonial inspirierten Suiten strahlen durch die natürlichen Farben von Holzböden, Steinwänden und reichhaltigen Textilien wohlige Wärme aus.

Es gibt mehrere Weingüter in Uruguay und die meisten von ihnen bieten Touren mit Verkostung, Mahlzeiten und Besichtigung des Weinguts an. Der typische uruguayische Wein ist ein roter Tannat, aber es gibt auch mehrere sehr hochwertige Rot- und Weißweine aus verschiedenen Trauben.

Das Weingut Viña Edén ist bekannt für seine einzigartigen Weine, die in der felsigen Gegend von Pueblo Eden wachsen. An der Panorama-Route 12, die in den Atlantik mündet und nur wenige Minuten von Punta del Este entfernt ist, befindet sich das Weingut in einer außergewöhnlichen Lage zwischen den Bergen. Es verfügt auch über ein Restaurant, in dem traditionelle und lokale Bio-Produkte zu köstlicher regionaler Küche verarbeitet werden. Das Weintasting inklusive Tapas kostet 54 USD.

Salto liegt an den Ufern des Rio Uruguay im Nordwesten des Landes, gegenüber der Stadt Concordia in Argentinien. Die Stadt erhebt sich an der Spitze einer 48 Meter hohen Klippe und ist berühmt für einen der größten Staudämme des Landes: Salto Grande. Im 18. Jahrhundert von spanischen Konquistadoren gegründet, bietet Salto ein reiches historisches Zentrum: Besuche die Casa del Gobierno mit ihrer erhabenen Architektur und die riesige Kathedrale San Juan Bautista.  

Die beste Art, die Atmosphäre der Stadt aufzusaugen, ist ein Spaziergang entlang der Costanera. Dieser Spaziergang entlang des Flusses Rio Uruguay führt dich zu hübschen Sand- und Kiesstränden. Du kannst auch den Hafen von Salto erkunden, ein Viertel, das erst kürzlich saniert wurde und jetzt sehr trendy und modern ist. Etwas weiter, nur zehn Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, gibt es eine Reihe von Spas, von denen das berühmteste Dayman ist, dessen natürliche Heißwasserbecken ideal zum Entspannen sind.

Das “Monaco Südamerikas” ist der beliebteste Urlaubsort Uruguays. Das imposante Stadtbild, die glamourösen Partys und die unglaublichen Strände ziehen Besucher aus der ganzen Welt an.

Die berühmtesten Strände in Punta del Este, Playa Mansa und Playa Brava, befinden sich auf beiden Seiten der Halbinsel. An beiden Stränden gibt es Promenaden, an denen du zu jeder Zeit Menschen beim Sport, Radfahren und Inlineskaten beobachten kannst. Das Meer an der Playa Mansa ist ruhig und flach und eignet sich perfekt für Familien und zum Schwimmen. Playa Brava hingegen ist bekannt für gute Wellen zum Surfen und beliebt bei jungen Leuten.

Wer Kunst mag, findet in Punta del Este zahlreiche Museen und Galerien. Du kannst das Casapueblo, eine ehemalige Kunstwerkstatt, die in ein Museum und Hotel umgewandelt wurde, besuchen, um seine einzigartige Architektur zu bewundern und einen wunderschönen Blick auf den tosenden Atlantik zu genießen. Das Ralli-Museum zeigt ausgewählte Werke moderner und zeitgenössischer lateinamerikanischer Kunst. Der Skulpturenpark der Atchugarry Foundation ist ebenfalls beeindruckend und bei einem Spaziergang durch die Stadt stößt du auf weitere kleine, aber interessante Galerien. Ein beliebtes Fotomotiv ist “La Mano” (die Hand) des chilenischen Künstlers Mario Irarrazábal. Fünf Finger ragen hier aus dem Sand heraus. Du findest die Skulptur an der Parada 1 am Strand Playa Brava.

Mein Tipp: Am Ende der Calle Gorlero gibt es einen großen Kunsthandwerkermarkt. Er eignet sich perfekt für die Souvenirjagd: Es gibt Dekorationen aus geschnitztem Holz und Stein, Gemälde und Zeichnungen, Schmuck, Spielzeug, Lederwaren und verschiedene andere kleine Schmuckstücke.

Mein Unterkunftstipp für Punta del Este: Das Hotel L'Auberge and Tea Room liegt im Viertel Parque del Golf und nur zwei Häuserblocks vom Strand Playa Brava entfernt. Umgeben von Bäumen und Gärten bietet es geschmackvoll eingerichtete Zimmer und komfortables Ambiente. Es ist auch berühmt für seine Tee- und Waffel Nachmittage, ein Klassiker in Punta del Este.

Der freie Geist der "Gauchos" ist ein fester Bestandteil des kulturellen Erbes in Argentinien, Uruguay und Südbrasilien. Diese erfahrenen Reiter sind die Cowboys Südamerikas, die bis heute bewundert und geschätzt werden. Einmal im Jahr im März feiert die ländliche Stadt Tacuarembó mit der "Patria Grande" die Gaucho-Tradition mit einem großen Fest und Besucher strömen in die Stadt. Die teilnehmenden Gruppen errichten Pferdekoppeln, große Feuerstellen für das obligatorische Grillen (Asado) und sogar einige kleine Kapellen oder Werkstätten.

Punta del Diablo ist eines der am schnellsten wachsenden Reiseziele in Uruguay. Die Teufelsspitze ist eine Stunde von Punta del Este entfernt – bietet dafür aber mehr Ruhe und Gelassenheit. Aufgrund der strengen Bauvorschriften sind hier keine großen Bauprojekte oder Erschließungen erlaubt, so dass du bei einem Spaziergang durch die weitläufigen Straßen der Stadt nur bunte Cabañas (Hütten) und kleine Läden siehst, die lokales Kunsthandwerk und Souvenirs verkaufen.

Punta del Diablo ist für mich der beste Ort in Uruguay, um zu surfen oder es zumindest zu lernen. Mit seinem felsenfreien Meeresboden und einem geringen Wellengang, aber kontinuierlichem Wind, werden Anfänger es lieben, sich am Hauptstrand Playa del Riviero auf ein Brett zu schwingen.

Die geübten Surfer sollten etwas weiter nördlich surfen gehen, wo die Wellen anspruchsvoller sind. Die besten Wellen findest du an den Stränden Playa del Barco und Playa de las Archiras.

Abenteuerlustige Entdecker können das Dorf verlassen und sich in den Nationalpark Santa Teresa begeben, ein bewaldetes Küstenschutzgebiet, in dem sich eine portugiesische Festungsanlage aus dem 18. Jahrhundert befindet.

Umgeben von felsiger Landschaft und Vogelgezwitscher stürzt der Bach, der in der Sierra del Carapé entstanden ist, in einem 60 Meter langen Wasserfall in die Tiefe, der kristallklare Lagunen speist, in denen man in kristallklarem und mineralhaltigem Wasser baden kann. Willkommen im Parque Salto de Penitente, wo zahlreiche Outdooraktivitäten auf die Besucher warten.

Mutige können mit einer Zipline von einer Seite zur anderen über den Wasserfall Salto del Penitente gleiten. Diese besteht aus zwei Abschnitten, von denen einer 150 und der andere 180 Meter lang ist und am höchsten Punkt eine Höhe von 60 Metern erreicht.

Wer den Park erkunden möchte, sollte das am besten mit einem tierischen Freund tun. Reiten gehört in Uruguay zu einem Ausflug in das Hinterland dazu und die vielen Pfade des Parks bieten einen schönen Einblick in die Natur.

Wer das typische Landleben in Uruguay kennenlernen möchte, sollte einige Tage auf einer Estancia verbringen. Diese weitläufigen Farmen der Großgrundbesitzer öffnen sich immer mehr dem Tourismus und bieten stressgeplagten Städtern die ländliche Idylle und Ruhe fernab des urbanen Trubels.

Eine besonders schöne Estancia findest du 250 Kilometer nördlich von Montevideo nahe Valientes. Die Estancia Los Platanos erwartet Reisende mit Ausritten, Fotosafaris, Picknicks und Wanderungen rund um die Estancia. Nach den Aktivitäten wirst du mit hausgemachten Köstlichkeiten verwöhnt, umgeben von wunderschöner und friedlicher Natur. Wer hier übernachten will, sollte früh reservieren, da es nur drei Gästezimmer gibt.